Chi­ne­si­sches Früh­lings­fest: Teig­ta­schen und Knoblauch

Chinesische Teigtaschen: Jiao Zi
Chi­ne­si­sche Teig­ta­schen: Jiaozi

1,3 Mil­li­ar­den Chi­ne­sen bege­hen heu­te ihr Früh­lings­fest. Es ist das wich­tigs­te Fest der Chi­ne­sen. Der Jah­res­wech­sel nach dem Mond­ka­len­der wird im Krei­se der Fami­lie gefei­ert. Alle tref­fen sich, um das arbeits­in­ten­si­ve, tra­di­tio­nel­le Gericht her­zu­stel­len: Jia­o­zi. Die chi­ne­si­schen Teig­ta­schen haben eine Hack-Gemü­se-Fül­lung und schme­cken ein­fach köstlich!

Zum Selbst aus­pro­bie­ren: Zunächst wird dün­ner Wei­zen­teig her­ge­stellt. Der wird anschlie­ßend zu dün­nen, halb-hand­tel­ler­gro­ßen, run­den Teig­blät­tern aus­ge­rollt. Hin­ein kommt eine Hack­fleisch-Gemü­se-Fül­lung. Zuletzt wird die Fül­lung mit dem Teig kunst­voll umschlos­sen. Die fer­ti­gen Taschen wer­den in heis­sem Was­ser gebrüht. Nach unge­fähr drei Minu­ten schwim­men die Jia­o­zi an der Ober­flä­che und wer­den abge­schöpft. Die heis­sen Jia­o­zi wer­den sofort geges­sen. Dazu gereicht wer­den Sau­cen je nach Geschmack: Es kann ein Mix aus Soja-Sau­ce mit Chi­li sein, etwas süß-sau­res oder, wie auf dem Foto abge­bil­det, eine freu­ri­ge Chi­li-Sesam-Sau­ce. Die Chi­ne­sen aus dem Nor­den essen zu den Teig­ta­schen noch rohe, geschäl­te Knob­lauch­ze­hen — wegen der Gesundheit.

Jiao-Zi-Füllung mit Knoblauch
Jiao-Zi-Fül­lung mit Knoblauch

Natür­lich hat jede chi­ne­si­sche Fami­lie ihr eige­nes, bewähr­tes (Geheim)-Jiao Zi Rezept. Hier ein Grund­re­zept, dass sich jeweils noch vari­iren lässt, zum Bei­spiel mit Gar­ne­len­fleisch oder chi­ne­si­schem Schnittlauch.

Teig­ta­schen: 275 Gramm Wei­zen­mehl wird mit Was­ser und einer Pri­se Salz zu einem Teig ver­ar­bei­tet. Die­ser wird ordent­lich gekne­tet und zu einer län­ge­ren Teig­wurst gerollt. Etwas zwei Zen­ti­me­ter wer­den abge­schnit­ten und dann zu dem dün­nen Teig aus­ge­rollt. Der Teig darf nicht zu dünn und nicht zu dick sein. In Chi­na-Läden gibt es fer­ti­gen, ein­ge­fro­re­nen, recht­ecki­gen  “Wan-Tan-Teig” zu kau­fen. Die­ser kann alter­na­tiv beim ers­ten Mal aus­pro­biert wer­den. Denn wenn der selbst­ge­mach­te Teig zu dick gewor­den ist, schme­cken die Jia­o­zi zu tei­gig. Wer­den sie zu dünn, gehen sie in dem heis­sen Was­ser zu schnell kaputt. In jedem Fall: Bis die Jia­o­zi so rich­tig gut wer­den, bedarf es schon ein wenig Übung — also nicht abschre­cken lassen.

Fül­lung: 250 Gramm Chi­na­kohl sehr fein gehackt, 250 Gramm Hack­fleisch (nur Schwein), 25 Gramm chi­ne­si­sche Tro­cken­pil­ze, ein­ge­weicht, ent­stielt, gewa­schen und fein­ge­hackt. 1 Ess­löf­fel hel­le Soya­sauce, 1 Ess­löf­fel dunk­le Soya­sauce, 1 Ess­löf­fel Reis­wein oder Sher­ry, 1 Ess­löf­fel Sesam­öl, 1 Tee­löf­fel Salz, 1 Tee­löf­fel frisch gemah­le­ner Pfef­fer. Alles gut mischen.

Sau­ce: Chi­li-Boh­nen-Sau­ce, Weis­ser Reis­essig, dunk­le Soya­sauce zu glei­chen Tei­len in einem Schäl­chen anmischen.

Soll­ten am nächs­ten Tag noch Jiao Zi übrig sein, wer­den die­se in Erd­nuss-Öl im Wok gebra­ten — was fast noch lecke­rer ist.

Es beginnt das Jahr des Hasen, wel­ches grund­sätz­lich von fried­li­chem Mit­ein­an­der geprägt sein soll und im Zei­chen von Sanft­mut, Har­mo­nie und Genuß steht.

2 Gedanken zu „Chi­ne­si­sches Früh­lings­fest: Teig­ta­schen und Knoblauch“

  1. hal­lo gün­ni. Ich kann dei­ne Begeis­te­rung irgend­wie nicht so tei­len. Stell dir doch mal vor die­se Taschen haben einen Schwei­ne­fleisch­fül­lung und wer­den in Chi­na, also am ande­ren Ende der Welt pro­du­ziert. Dann her­ge­bracht. Was für ein Auf­wand, also ener­gie- oder öko­tech­nisch bilan­ziert eine Kata­stro­phe! Und was ist wenn die Kühl­ket­te unter­bro­chen wird? Dann mal Mahl­zeit! Du hast wahr­schein­lich noch kei­ne schlech­ten Erfah­run­gen gemacht.

  2. nicht so auf­wän­dig aber fast genau­so lecker sind Jia­o­zi gekauft in den Asia-Märk­ten. Die ein­ge­fro­re­nen tei­le las­sen sich ins Kühl­fach legen und nach bedarf raus­neh­men. In die Pfan­ne hau­en ein paar lecke­re Sau­cen dazu, fer­tig! Ich fin­de das ist eine gute Alter­na­ti­ve zu den ewi­gen Fertigpizzen.

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