Grie­chen­land: Eins der arten­reichs­ten Län­der weltweit

Samo­thra­ki, © Dr. Fried­rich Schliemann

5752 Pflan­zen­ar­ten wach­sen in Grie­chen­land fan­den 8 Bota­ni­ker aus Grie­chen­land, Deutsch­land und Däne­mark in einem drei­jäh­ri­gen Wis­sen­schafts­pro­jekt her­aus. Damit gehört Grie­chen­land nicht nur zu den arten­reichs­ten Euro­pas, son­dern sogar Län­dern welt­weit. Die Ergeb­nis­se des Pro­jekts wur­den in einem Buch zusam­men­ge­tra­gen [1].

Wor­auf beruht der Arten­reich­tum Grie­chen­lands? Das Mit­tel­meer­land hat bis zu 3000 Meter hohe Gebir­ge, unend­lich lan­ge Küs­ten, zahl­lo­se ein­sa­me Berg­tä­ler (und für die Land­grö­ße eine rela­tiv gerin­ge Bevöl­ke­rungs­zahl). Hin­zu kommt, dass ver­schie­de­ne Regio­nen nicht frucht­bar genug sind, nur in bestimm­ten Regio­nen wird inten­si­ve Land­wirt­schaft betrie­ben. Außer­dem kön­nen sich auf den Inseln mit eige­nem Kli­ma (oder unzu­gäng­li­chen Berg­tä­lern), die Jah­re iso­liert waren und teil­wei­se bis heu­te noch sind, viel­fäl­tigs­te Lebens­räu­me ent­wi­ckeln. Die Mikro-Kli­mas sind unter ande­rem auch der Grund für die zahl­rei­che Ent­ste­hung von Unter­ar­ten. Bemer­kens­wert fan­den die Wis­sen­schaft­ler zudem die hohe Anzahl von Pflan­zen, die nur in Grie­chen­land vor­kom­men. Von 1278 Pflan­zen­ar­ten wächs­te jede fünf­te Art nur in Griechenland.

Als das Pro­jekt begann, hat­ten die Wis­sen­schaft­ler nicht viel Neu­es erwar­tet — denn Grie­chen­land galt bota­nisch seit Jahr­zehn­ten umfas­send unter­sucht. Doch dann ent­deck­ten die Bota­ni­ker zu ihrer Über­ra­schung viel Unbe­kann­tes. Das Buch ist für Bota­ni­ker, Vege­ta­ti­ons­kund­ler, Öko­lo­gen und Natur­schüt­zer bedeut­sam: Es ent­hält 216 Farb­fo­to­gra­fien, auf 24 Tafeln illus­trier­te aus­ge­wähl­te Pflan­zen­ar­ten in blü­hen­dem und fruch­ten­dem Zustand. 15 Gra­fi­ken und 10 Tabel­len. Das Buch kann als Stan­dard-Nach­schla­ge­werk die­nen. Es ist eng­lisch­spra­chig unter dem Titel “Vas­cu­lar Plants of Greece: An anno­ta­ted check­list” erschie­nen. Es dient jetzt schon als “Check­lis­te”, um z.B. eine Erstel­lung einer Roten Lis­te für gefähr­de­te Pflan­zen­ar­ten auf­zu­bau­en, und kann damit ein ers­ter Schritt zum Schutz der Bio­lo­gi­schen Viel­falt des Lan­des sein.

[1] Pres­se­mel­dung der Frei­en Uni­ver­si­tät Ber­lin: 5752 Pflan­zen­ar­ten wach­sen in Griechenland

Mehr:

Wis­sens­wer­tes rund um einen Tee von den Mittelmeer-Berghängen