Giersch: Ess­ba­res Wildkraut

Giersch-Teppich
Giersch-Tep­pich: Alp­traum jeden Gärtners!?

Dass in Anbe­tracht sol­cher vita­ler Giersch-Tep­pi­che Gärt­nern die Haa­re zu Ber­ge ste­hen, kann ich schon ver­ste­hen. Giersch (Aego­po­di­um podagra­ria) hat Wur­zeln, die sich über­all hin­ver­brei­ten. Und bleibt nur ein klei­nes Stück­chen Giersch im Boden, wächst aus die­sem garan­tiert eine neue Giersch­pflan­ze.  Doch Giersch muss nicht bekämpft wer­den, son­dern kann auch geges­sen werden.

Die jun­gen Giersch-Blät­ter des soge­nann­ten “Drei­blatts” sind schmack­haft und qua­si das gan­ze Jahr ver­füg­bar. Jun­ge Giersch-Schöß­lin­ge gibt es immer, und nur sie soll­ten es sein.  Alte Giersch-Blät­ter haben leicht einen krau­ti­gen Geschmack. Giersch sich viel­sei­tig ver­wen­den: Zum Spi­nat, zur Kräu­ter­but­ter, Kräu­ter­pes­to, in Kräu­ter- und Gemü­se­sup­pen, als Bestand­teil vom Kräu­ter­quark, in Ein­topf­ge­rich­ten, zu Kräu­ter­kar­tof­feln oder Kräu­ter­quark. Die klei­nen, fri­schen Blät­ter schme­cken am besten.

Junger Giersch
Jun­ger Giersch

Sie wer­den gepflückt und kön­nen roh, gekocht, über­ba­cken ver­wen­det wer­den. Nur Giersch­blät­ter mag ich nicht. Ich ver­wen­de sie aber ger­ne in Kom­bi­na­ti­on mit Spi­nat­blät­tern oder beim Kräu­ter­quark mit Schnitt­lauch und Giersch. Bei Gemü­se­sup­pen ist eine Hand­voll Giersch schmack­haft. Kräu­ter­pes­to kann mit Bär­lauch, der einen sehr inten­si­ven Geschmack und Geruch hat mit jun­gen Giersch-Blät­tern erwei­tert wer­den. Dann ist der Bär­lauch nicht so dominant.

Das Schö­ne beim Giersch: Die­ses Wild­kraut ist so vital, dass sich nie­mand um Schutz Gedan­ken machen muss, wie bei ande­ren Heil­pflan­zen oder ‑Kräu­tern, die in unse­ren Lan­den teil­wei­se nur noch sel­ten zu fin­den sind oder auf der Roten Lis­te ste­hen. Giersch fin­det sich an Gehöl­zen und mag Halb­schat­ten. Wie bei allen Wild­käu­tern, sind die Sam­mel-Orte wich­tig: Fern­ab von Hun­de­we­gen, Auto­bah­nen, Feld­rän­dern wo Gül­le gestreut wird. Vor der Ver­ar­bei­tung soll­ten die Giersch-Blät­ter gut gewa­schen und auf Schäd­lin­ge oder Insek­ten unter­sucht werden.

Von Juni bis August blüht der Giersch. Die Blü­ten sind eben­falls ess­bar und eig­nen sich als Deko­ra­ti­on für oben genann­te Gerichte.

Quel­le: Fleisch­hau­er, S G: Enzy­klo­pä­die der ess­ba­ren Wild­pflan­zen. AT Ver­lag, Aar­au, 2003.

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