Küm­mel: Bei Ver­dau­ungs­be­schwer­den jeder Art

Kümmelsamen - Carvum carvi
Küm­mel­sa­men — Car­vum carvi

Beim Küm­mel (Carum) schei­den sich die Geis­ter. Die einen mögen Küm­mel­früch­te (Car­vi fruc­tus) sehr ger­ne. Ande­re schüt­teln sich schon in Erin­ne­rung an den schar­fen, beis­sen­den, typi­schen Geschmack, der sich schnell in der Mund­höh­le aus­brei­tet, wenn auf die har­ten Scha­len der Küm­mel­früch­te gebis­sen wird. Obwohl: Küm­mel ist nicht gleich Küm­mel. Je nach dem, wo die Heil­pflan­ze wächst, ent­wi­ckelt sie ihre heil­sa­men Inhalt­stof­fe. In ihrem Fal­le ist es genau umge­kehrt zu den medi­te­ra­nen Heil­pflan­zen, die Son­ne brau­chen ( je mehr Son­ne, des­to mehr äthe­ri­sche Öle). Küm­mel mag lie­ber feuch­tes Mee­res­kli­ma. Des­halb stam­men die gehalt­volls­ten Küm­mel­früch­te auch aus Hol­land, Nord­deutsch­land oder Skan­di­na­vi­en. Unse­re Vor­fah­ren kann­ten selbst­ver­ständ­lich die­se Heil­pflan­ze und setz­ten sie viel­fäl­tig ein. 

Küm­mel ist folg­lich aus der tra­di­tio­nel­len, nor­di­schen Küche nicht weg­zu­den­ken. Weder im Sau­er­kraut oder noch im Kohl­ge­mü­se darf Küm­mel feh­len. Brot erhält durch einen hal­ben Tee­löf­fel gemah­le­nem Küm­mel­pul­ver erst sei­nen rich­ti­gen Brot­ge­schmack und wird zudem halt­ba­rer. Küm­mel-Öl ist nur etwas für Lieb­ha­ber. Küm­mel­schnaps jedoch, erfreut sich brei­ter Beliebt­heit. Er leis­tet schnel­le Hil­fe bei der Ver­dau­ung schwe­rer Spei­sen. Über­haupt: Küm­mel — ob als gan­ze Früch­te, gemah­len als Pul­ver oder als Schnaps — hilft bei allen For­men von Ver­dau­ungs­be­schwer­den. Bei Völ­le­ge­fühl, Blä­hun­gen, leich­ten krampf­ar­ti­gen Beschwer­den im Magen-Darm-Bereich oder auch bei ner­vö­sen Herz-Magenbeschwerden.

Küm­mel-Tee: 1–2 Tee­löf­fel fri­scher Küm­mel­früch­te wer­den kurz vor Gebrauch mit einem Mör­ser zer­quetscht. Dar­über wer­den 150 Mil­li­li­ter heis­ses Was­ser gegos­sen. 15 Minu­ten mit einem Deckel (Unter­tas­se) abde­cken und zie­hen las­sen, danach abseihen.

Küm­mel­tee ist bekömm­lich und hilft auch den ganz Klei­nen, wenn sie quä­len­de Bauch­schmer­zen durch Blä­hun­gen haben. Volks­heil­kund­lich wur­de Küm­mel­tee als milch­trei­ben­des Mit­tel ein­ge­setzt oder um Mens­trua­ti­ons­be­schwer­den zu lin­dern; zur “Magen­stär­kung” (meist als Schnaps) oder zur Unter­stüt­zung der Gal­le, um den Fett­stoff­wech­sel anzukurbeln.

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