Gärtner trauen ihren Ohren kaum: Giersch (Aegopodium podagraria) gehört zu den alten Gemüse- und Heilpflanzen der Menschen. Dass, was sie mühsam als Unkraut bekämpfen, soll nun ein wohlschmeckendes Wildgemüse sein. Giersch ist von Gärtnern wegen seines ausufernden Wurzelgeflechts gefürchtet. Bleibt auch nur ein kleines abgerissenes Stückchen im Boden, fängt es an, sich augenblicklich auszubreiten. Es ist ein vitales Kraut. Und als solches sollte es gegessen werden. Es enthält im Übrigen auch viele vitale Inhaltsstoffe.
In 100 Gramm Giersch sind zum Beispiel 200 Milligramm Vitamin C (Vergleich Kopfsalat 13 Milligramm), 17 Milligramm Eisen (Kopfsalat 2,0), 7 Milligramm Eiweiss (Kopfsalat 0,6) außerdem enthält Giersch noch Kupfer (2 Milligramm), Mangan (1,5 Milligramm), 689 Milligramm Provitamin A usw. Kurzum: Das Kraut ist gesund! Es lohnt sich also statt dem überzüchteten Kopfsalat, der ohnehin nach nichts schmeckt, lieber Giersch zu essen.
Verwendet werden dazu die jungen, frischen Blätter, die übrigens ganzjährig verfügbar sind. Giersch wächst immer nach, deshalb gibt es auch immer frischen Nachschub. Giersch (eine Handvoll) lässt sich hervorragend, mit frischen aromatischen Tomaten (4 Stück) und einer Gemüsezwiebel (1 kleine oder eine halbe große) kombinieren, dazu ein wenig Knoblauch (1 Zehe) und schon ist das Ganze fertig (mit Olivenöl, dem Saft einer halben Zitrone, Pfeffer, Salz).
Giersch etweder nur aus dem eigenen Garten ernten oder an Stellen sammeln, wo weder Hunde noch sonstige Umweltverschmutzungen wie viel befahrene Straßen sind.
Der Giersch blüht im Juni/ Juli. Die Blüten lassen sich auch verwenden, doch VORSICHT: Nur verwenden wenn klar ist, dass es zum Giersch gehört. Die Blüte ähnelt vielen anderen weisslich blühenden Doldenblütlern — es gibt aber auch viele giftige! Bei Unsicherheit: Lieber weglassen!
Hallo!
Woher stammen die Nährstoff-Angaben zum Giersch? Können Sie mir die Quelle per E‑Mail schicken?
Vielen Dank!
Amke Hinrichs