Indi­sche Floh­scha­len bei Durch­fall oder Verstopfung

Indi­sche Floh­sa­men immer mit viel Was­ser einnehmen.

Indi­sche Floh­sa­men­scha­len (Plan­ta­gi­nis ovat­ae semen) sind unver­dau­li­che Bal­last­stof­fe, die zudem Schleim­stof­fe bil­den, wenn sie mit Was­ser in Ver­bin­dung kom­men. Des­halb ist es wich­tig bei ihrer Ein­nah­me viel Was­ser dazu zu trin­ken, dann quel­len die geschro­te­ten Floh­sa­men­scha­len auf und bil­den Schleim­stof­fe, die den Darm­in­halt bes­ser “flut­schen” lassen.

Indi­sche Floh­sa­men­scha­len wir­ken in zwei­fa­cher Weise:

  1.  bei Durch­fall wird der Trans­port des Darm­in­halts verlangsamt
  2.  bei Ver­stop­fung wird der Trans­port des Darm­in­halts beschleunigt

Sie wir­ken also regu­lie­rend auf eine gestör­te Darm­be­we­gung. Beim Durch­fall bin­den die Floh­sa­men über­schüs­si­ges Was­ser im Darm, dadurch wird der Kot fes­ter. Bei der Ver­stop­fung sor­gen die auf­ge­quell­ten Floh­sa­men für “mehr Darm­in­halt”. Das bedeu­tet, dass der Darm sich gefüll­ter anfühlt, mehr Druck auf die Darm­wän­de ent­steht, der per Deh­nungs­re­flex, das “Zuviel” an Darm­in­halt anzeigt. Der Darm will die­sen dann los­wer­den — ab aufs Klo also.

Nicht geeig­net ist die Floh­sa­men-Anwen­dung für Men­schen, die eine krank­haf­te Ver­en­gung im Magen-Darm-Trakt haben. Oder bei schwer ein­stell­ba­rem Dia­be­tes mel­li­tus oder bei bestehen­dem Ileus. Die Tages­do­sis beträgt 12–40 Gramm Indi­scher Flohsamen.

Wich­tig:

  • Indi­sche Floh­sa­men mit genü­gend Was­ser ein­neh­men. Ver­hält­nis: 1 Teil Floh­sa­men 10 Tei­le Was­ser. Am bes­ten tro­cken ein­neh­men und dann mit viel Was­ser run­ter­spü­len. Eigent­lich ist das kein Pro­blem, denn die tro­cke­nen Floh­sa­men sind sonst müh­sam run­ter­zu­schlu­cken. Die Quel­lung fin­det dann im Darm statt.
  • Indi­sche Floh­sa­men dür­fen nicht mit Milch ein­ge­nom­men wer­den. Grund: Milch lagert die Schleim­stof­fe der Floh­sa­men ein, es kommt nicht zu der gewünsch­ten Quel­lung der Flohsamen.
  • Medi­ka­men­te sol­len erst eine Stun­de vor oder nach der Ein­nah­me von Indi­schen Floh­sa­men ein­ge­nom­men wer­den, da die Floh­sa­men die Auf­nah­me der Medi­ka­men­te ver­hin­dern können.
  • Bei insu­lin­pflich­ti­gen Dia­be­ti­kern kann eine Redu­zie­rung de Insulin­do­sis not­wen­dig werden.

Quel­le: Schil­cher, H, Kam­me­rer S, Wege­ner, T.: Leit­fa­den Phy­to­the­ra­pie. Urban & Fischer (3.Aufl.), Mün­chen, 2007.

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