Indische Flohsamenschalen (Plantaginis ovatae semen) sind unverdauliche Ballaststoffe, die zudem Schleimstoffe bilden, wenn sie mit Wasser in Verbindung kommen. Deshalb ist es wichtig bei ihrer Einnahme viel Wasser dazu zu trinken, dann quellen die geschroteten Flohsamenschalen auf und bilden Schleimstoffe, die den Darminhalt besser “flutschen” lassen.
Indische Flohsamenschalen wirken in zweifacher Weise:
- bei Durchfall wird der Transport des Darminhalts verlangsamt
- bei Verstopfung wird der Transport des Darminhalts beschleunigt
Sie wirken also regulierend auf eine gestörte Darmbewegung. Beim Durchfall binden die Flohsamen überschüssiges Wasser im Darm, dadurch wird der Kot fester. Bei der Verstopfung sorgen die aufgequellten Flohsamen für “mehr Darminhalt”. Das bedeutet, dass der Darm sich gefüllter anfühlt, mehr Druck auf die Darmwände entsteht, der per Dehnungsreflex, das “Zuviel” an Darminhalt anzeigt. Der Darm will diesen dann loswerden — ab aufs Klo also.
Nicht geeignet ist die Flohsamen-Anwendung für Menschen, die eine krankhafte Verengung im Magen-Darm-Trakt haben. Oder bei schwer einstellbarem Diabetes mellitus oder bei bestehendem Ileus. Die Tagesdosis beträgt 12–40 Gramm Indischer Flohsamen.
Wichtig:
- Indische Flohsamen mit genügend Wasser einnehmen. Verhältnis: 1 Teil Flohsamen 10 Teile Wasser. Am besten trocken einnehmen und dann mit viel Wasser runterspülen. Eigentlich ist das kein Problem, denn die trockenen Flohsamen sind sonst mühsam runterzuschlucken. Die Quellung findet dann im Darm statt.
- Indische Flohsamen dürfen nicht mit Milch eingenommen werden. Grund: Milch lagert die Schleimstoffe der Flohsamen ein, es kommt nicht zu der gewünschten Quellung der Flohsamen.
- Medikamente sollen erst eine Stunde vor oder nach der Einnahme von Indischen Flohsamen eingenommen werden, da die Flohsamen die Aufnahme der Medikamente verhindern können.
- Bei insulinpflichtigen Diabetikern kann eine Reduzierung de Insulindosis notwendig werden.
Quelle: Schilcher, H, Kammerer S, Wegener, T.: Leitfaden Phytotherapie. Urban & Fischer (3.Aufl.), München, 2007.
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