Ing­wer: Bei Übel­keit und Reisekrankheit

Ingwerknolle - und Pulver (Zingiber officinale)
Ing­wer­knol­le — und Pul­ver (Zin­gi­ber officinale)

Ing­wer (Zin­gi­ber offi­zi­na­le) hilft bei Rei­se­krank­hei­ten. Wem schlecht wird beim Auto­fah­ren, beim Zug­fah­ren oder auf dem Schiff kann sich mit Ing­wer hel­fen las­sen. Ing­wer-Tee, Ing­wer gerie­ben oder als Dro­gen­aus­zug in Pul­ver­form (Kap­seln aus der Apo­the­ke) beru­hi­gen und machen fit für die Reise.

Der Kör­per reagiert auf bestimm­te Rei­ze: Star­ke Beschleu­ni­gun­gen (Auto, Zug) mögen für man­che Erwach­se­ne kein Pro­blem sein, Kin­der kön­nen hin­ge­gen sehr betrof­fen sein. Aber nicht nur die Beschleu­ni­gung, auch die vie­len Rei­ze zum Bei­spiel beim Raus­schau­en aus dem Fens­ter wie das Vor­bei­flie­gen der Land­schaft kön­nen bei Kin­dern oder betrof­fe­nen Erwach­se­nen Schwin­del, Erbre­chen, Bläs­se, Schweissau­brü­che oder kör­per­li­che Schlaff­heit aus­lö­sen. Das glei­che gilt beim Schiff fah­ren: Bei Wel­len­gang sind die Rei­ze stark und oft über­for­dernd. Grund: Das Gleich­ge­wichts­or­gan im Innen­ohr ist zustän­dig für die Schaf­fung des Gleich­ge­wichts im Kör­per. Wird es über­for­dert oder zu sehr in Anspruch genom­men, schlägt es Alarm: Der Schwin­del, das Erbre­chen sind sofor­ti­ge Reak­tio­nen mit denen sich der Kör­per zu schüt­zen versucht.

Ingwerpflanze
Ing­wer­pflan­ze

Nun besteht die Mög­lich­keit, lang­sam zu rei­sen. Sich Zeit zu las­sen. Doch selbst das feit Emp­find­li­che nicht vor der Rei­se­krank­heit. Die Vor­stel­lung vom lang­sa­me­ren, beque­me­ren Rei­sen kann auch ein Trug­schluss sein. Bei­spiel: Das frü­he­re Rei­sen in den Pfer­de­kut­schen war eben­falls kein Spaß. Die Rei­sen­den lit­ten genau­so unter dem Gerüt­tel und Geschüt­tel der Kut­sche auf­grund der schlech­ten Wege. Übri­gens: Die Eng­län­der fan­den her­aus, dass die Ing­wer­knol­le hilft. Die Eng­län­der, die damals das rie­sen Reich des Com­mon­wealth auf­bau­ten, muss­ten viel per Schiff rei­sen. Sie waren auf Hil­fe ange­wie­sen, um die Rei­se­krank­heit in Zaum zu hal­ten. Den Eng­län­dern war die Ing­wer­knol­le und ihre heil­sa­me Wir­kung aus den Kolo­nien bekannt. Sie brach­ten die Heil­pflan­ze nach Euro­pa und wur­den glü­hen­de Anhän­ger ihrer super Wirkungen.

Zur Vor­beu­gung der Rei­se­krank­heit: Für Kin­der und Erwach­se­ne: o,5 — 2 Gramm (eine Schei­be Ing­wer sie­he Ing­wer-Tee-Zube­rei­tung) in ein Glas geben, mit 150 Mil­li­li­ter heis­sem Was­ser über­brü­hen, 10 Minu­ten zie­hen las­sen und dann lang­sam trin­ken eine hal­be Stun­de vor der Reise.

Da Kin­der den Geschmack von Ing­wer­tee oft­mals nicht mögen (er hat einen schar­fen Geschmack), kann auch Ing­wer in Kap­sel­form ver­ab­reicht wer­den. Ein­nah­me eben­falls min­des­tens eine hal­be Stun­de vor der Rei­se. Und: Alle zwei bis vier Stun­den einen neue Kap­sel ein­neh­men, wenn die Rei­se wei­ter andauert.

P.S. Das Essen von Inger­stäb­chen (Kon­fekt) bringt kei­ne Wir­kung, da nicht genü­gend Wirk­stof­fe drin sind!

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