Die Muskatnuss (Myristica fragrans) und die Muskatblüte sind hocharomatisch. Sie wirken gegen Durchfall, Blähungen und Magenkrämpfe. In Thailand gehört die Muskatnuss zum traditionell angewandten Heilmittel gegen Magenerkrankungen. Bei uns ist Muskatnuss und ‑Blüte eher bekannt als Gewürz.
Wahrscheinlich brachten Kreuzfahrer aus dem 11. Jahrhundert die Kunde vom Gebrauch der Muskatnüsse nach Europa. Sie waren teuer und sehr selten zu haben. Im 18. Jahrhundert übertrumpften die Holländer die Portugiesen beim Welthandel, der über die Weltmeere führte. Dass die Holländer die Muskatnuss sehr schätzten, lässt sich an vielen holländischen Rezepten ablesen: Sie würzen damit Kartoffelbrei, Weiß- und Blumenkohl, Gemüsepürrees, Fleischzubereitungen oder Fruchtpuddinge.
Wegen seines starken Aromas wird Muskatnuss auch in Honigkuchen, Eintopfgerichten, Fleischkuchen oder Käse- und Eierspeisen geschätzt. Oder Muskatnuss gehört in eine Bechamelsauce oder Käsesofflés. Bei dem vielfältigen Einsatz wird häufig die medizinische Anwendung vergessen: Bei starkem Durchfall hilft eine Messerspitze geriebener Muskatnuss aufgelöst in einem Glas warmem Wasser. Es wird schlückchenweise getrunken. Die ätherischen Öle der Muskatnuss wirken beruhigend und entkrampfend auf die Darmmuskulatur.
Der Wirkstoff Myristicin hat psychoaktiven Charakter und kann zu Halluzinationen führen. Von der Einnahme großer Mengen wie die einer ganzen geriebenen Muskatnuss ist dringend abzuraten! Herzrasen, Magenschmerzen, Angstzustände, Übelkeit oder Erbrechen können einsetzen. Auch eine Psychose kann ausgelöst werden. Es ist wie bei allem: Die Dosis macht das Gift.
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