Die Wurzelknolle einer Topinambur-Pflanze (Helianthus tuberosus) ist essbar und enthält viel Inulin. Die Wurzelknolle ist also gesund, denn Inulin gehört zu den Präbiotika. Präbibiotische Wirkstoffe sind gut für unsere Darm-Bakterien. Sie fördern die Gesundheit, die Abwehrkräfte und können schlank machen.
Warum? Darmbakterien benötigen täglich eine ausreichende Menge an Ballaststoffen, damit sie unsere Gesundheit überhaupt fördern oder ihre Arbeit in der Krankheits-Abwehr leisten können. Ballaststoffe sind in Nahrungsmitteln enthalten, die einen hohen Ballaststoff-Anteil haben, wie z.B. Getreide, Obst, Gemüse. Früher, als die Nahrungsauswahl noch nicht so vielfältig war, bestand die tägliche Ernährung aus Getreidemischungen (Gerstengrütze, Hafer) und den regionalen Gemüsen, die die Menschen selbst anbauen konnten. Die Darmbakterien der Altvorderen hatten also immer genügend zu “beissen”.
Die Ernährung der heutigen Zeit in ihrer Vielfalt enthält oft nicht genügend Bakterienfutter. Unser tägliches Brot besteht meistens aus Weissmehl, dass überhaupt nicht ballaststoffhaltig ist. Überhaupt hat das Essen der Meisten einen Schwerpunkt auf Kohlenhydrat‑, Zucker- und Fetthaltigkeit. Ergebnis: Die Bakterien hungern, denn davon können sie nicht leben. Da die Bakterien schon seit Jahrtausenden mit uns symbiotisch verbunden sind, haben sie einen guten Draht zu unserem Gehirn. Sie melden also umgehend ihren Hunger. Das Gehirn reagiert brav, denn Hunger bedeutet auch Gefahr. Die Menschen halten sich also an die vom Gehirn vermeldete Aufforderung zum essen und stopfen wie gewohnt zuckerhaltige Snacks, Fleischhaltiges oder leckeres fetthaltiges Fast-Food in sich hinein. Wegen des entstehenden Kreislaufs aus Bakterienhunger, der Nahrungszufuhr aus falschen Nahrungsmitteln befeuert, werden viele Menschen dick. Ein Ausweg wäre, wieder auf die Darmbakterien zu hören und ihnen das zu essen zu geben, was sie brauchen: Ballaststoffe.
Eine Speiseplan-Änderung hin zu Salaten, Obst, inulinhaltigen Gemüsen, wie Schwarzwurzel, Pastinaken, Chicorée, ballaststoffhaltigen Getreiden oder Bitterstoffhaltigem fällt vielen Menschen nicht leicht. Die Ernährungsgewohnheiten sind oftmals zusätzlich ziemlich eingefleischt. Wer sich helfen will, kann mit einer Bakterienzufütterung von Inulinpulver beginnen und dazu eine Ernährungsumstellung starten. Die Darmbakterien werden dankbar sein — die Hungerspirale wird unterbrochen, das Gewicht kann sich regulieren.
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