Ganz im Goethischen Sinne des “Osterspaziergangs” locken Sonne und milde Temperaturen die Berliner nach draußen. Ein kleiner Spaziergang durch den Botanischen Garten zeigt, wie weit die Vegetation und die Heilpflanzen im Norden sind.
Immer wieder faszinierend ist, aus welchen Formen Blüten erwachsen. Die kostbaren Blüten und Blätter werden mit dicken und hier wehrhaft aussehenden Knospenhüllen geschützt.
Daraus spriessen dann die schon entwickelten Blüten und Blätter, die allerdings weiterwachsen und sich noch zu ihren vollen Größen ausbreiten werden. Die Beobachtung der Formenvielfalt bei der Entfaltung von Heilpflanzen oder Pflanzen ist in jedem Stadium spannend. Es lässt einen kleinen Blick auf die Wunder der Natur und der Schöpfung zu.
Eine ähnliche Variante:
Diesmal mit diesen Blütenformen. Die Birken tragen bei uns noch nicht einmal ansatzweise Blätter. Die Blütenstände sind allerdings schon da und machen wahrscheinlich Allergikern zu schaffen. Sehr aktiv sind natürlich die Frühblüher. In den Buchenwäldchen z.B., dort, wo sich später die dichten, mächtigen Buchendächer entfalten, wärmt die Sonne die dunkle Walderde. Buschwindröschen, Schneeglöckchen, Lungenkraut und Leberblümchen lassen sich sehen. Der Bärlauch und auch die pfeilförmigen Blätter des giftigen Aronstabs wachsen nebeneinander.
Ich mag das zarte Leberblümchen sehr.
Auch das Lungenkraut mit seinen weiß gefleckten Blättern und unterschiedlich farbigen Blüten ist wunderschön.
Im Arzneipflanzengarten ist noch nicht besonders viel los. Die meisten Arzneipflanzen, die nun zu bewundern sind, tragen gelb in unterschiedlichen Tönen.
Besonders hübsch und in fast überstrahlendem grünlichem Gelb: Das Adonisröschen.
Die Huflattichpflänzchen werden bald verblüht sein. Sie tragen sonnengelb: Huflattich ist ein bewährtes Hustenmittel
Natürlich darf die Schlüsselblume nicht fehlen. Diese Blüten sind eher orange-gelb. Arzneilich werden die Blüten gesammelt, getrocknet. Sie helfen beim Abhusten.
Ganz unscheinbar kommt der Stinkende Niewurz daher, sie ist eine wichtige Heilpflanze in der anthroposophischen Medizin.
Bei den Bäumen sind die Mandeln am weitesten. Die Schlehen sind noch vollkommen in ihren geschlossenen Blütenkapseln eingekleidet. Allerdings gibt es auf dem Land auch bei uns im Norden hier und da blühende Schlehenbüsche. Es müssen allerdings sehr geschützte Standorte sein, weil vor allem der östliche Wind noch den Winter aus dem kontinentalen Russland herüberträgt. In Berlin haben wir nämlich kontinentales Klima, d.h. die großen Landmassen Russlands prägen unser Wetter. Die großen Wetterlagen Russlands mit winterlicher Kälte oder sommerlicher Hitze kommen auch zu uns.
Im Botanischen Garten werden die verschiedensten Mandelbaum-Arten gezeigt. Weil die Blätter noch nicht entwickelt sind, zeigen sich die Flechten deutlich.
Diese haben schüsselförmige Ausbildungen und sind tieforange.
Bei den Wolfsmilchgewächsen habe ich häufiger den Eindruck, pflanzlichen Aliens zu begegnen. Ameisen und Bienen sind hochaktiv.
Beim Fotografieren der “Unkräuter” fühlen sich die Ameisen gestört. Sie beissen kräftig, während ich auf Knien und Ellenbogen liege. Das ist der Preis für schöne Fotos.
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Schlüsselblumenblüten Monographie