Besenginster (Cytiusus scoparius) scheint genauso wie die Wegwarte (Cichorium intybus) ein Wegbegleiter der Menschen zu sein. Faszinierend finde ich die Beobachtung, dass z.B. Besenginster entlang der Bahngleise wächst (die Wegwarte steht entlang den Autobahnen, Bundesstraßen und kleineren Wegen). Der weithin leuchtende, goldgelb blühende Busch ist nicht zu übersehen. Der Schmetterlingsblütler blüht von Mai bis Juni vor allem auf sonnigen, trockenen, kalkhaltigen Böden.
Besenginster ist giftig, weshalb die Heilpflanze nicht zur Selbstmedikation geeignet ist. Besenginsterkraut (Cytisi scoparii herba) wird als Fertigarzneimittel z.B. als wässrig-äthanolischer Auszug bei funktionellen Herz- und Kreislaufbeschwerden verordnet (Herzklopfen, Herzstolpern, Herzstechen, Beklemmungsgefühle). Es bedarf also vorher einer entsprechenden Untersuchung und Diagnose durch Ärzte. Diese müssen bei Verordnung ebenfalls überprüfen, ob Arzneimittel-Interaktionen mit anderen Medikamenten entstehen könnten. So verträgt sich das pflanzliche Antiarrhythmikum z.B. nicht mit sogenannten MAO-Hemmstoffen (Monoaminodase-Hemmer). Das sind Arzneimittel, die zu der Gruppe der Antidepressiva gehören. Auch in der Schwangerschaft dürfen Präparate des Besenginsterkrauts nicht verwendet werden.
Im Sommer entwickelt der Besenginsterbusch Schoten mit schwarzen Samen — sämtliche Bestandteile ob nun Samen, Blätter, Blüten dürfen nicht gegessen werden! Manchmal kommt es bei Tieren, die die Pflanze fressen, zum Tod durch Vergiftung, weshalb Pferde‑, Schaf‑, und Kuhbesitzer darauf achten, dass der Busch nicht auf den Weiden anzutreffen ist.
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