Das Eisenkraut (Verbena officinalis) ist eine sehr alte Heilpflanze. Im alten Ägypten soll sie “Träne der Iris” genannt worden sein. Auch bei den Römern stand sie hoch im Kurs, denn das Eisenkraut schmückte die Altäre des Jupiter. Ihr wurden ebenso magische Fähigkeiten zugesprochen.
Laut Plinius Aufzeichnungen gab es Magier, die behaupteten,
daß man, wenn man sich mit der Pflanze salbe, alles erlange, was man wolle, daß sie Fieber vertreibe, alle möglichen Krankheiten heile und Freundschaften erwecke, daß man sie beim Aufgang des Sirius sammeln müsse und zwar so, daß weder Mond noch Sonne es sähen.[1]
Die Liste der Empfehlung Heilkundiger für Eisenkraut ist lang: Hildegard von Bingen, Paracelsus, Lonicerus, Aschenbenner und Kneipp nutzten sie. Eisenkraut hatte ein weites Einsatz-Spektrum: Bei Leber‑, Milz- und Nierenleiden, Stein- und Nierenleiden, Gelbsucht, Atembeschwerden oder Keuchhusten. In China wird Eisenkraut bei schweren Wunden, Geschwülste, Wechselfieber eingesetzt. [1]
Madaus veranlasste eine Rundfrage bei den Ärzten seiner Zeit, sammelte die Antworten und fasste die Anwendungen seiner Zeitgenossen zusammen: Als Bittermittel kann die Heilpflanze bei als Anregungsmittel bei Erschöpfungszuständen, Nervenleiden, Schlaflosigkeit, nervöser Depression, Müdigkeit helfen. Auch in der Pubertät sei sie von wohltätigem Einfluss.
Die Wissenschaftler des 20. Jahrhunderts befanden, dass der Einsatzbereich zu unspezifisch sei. Die Wirksamkeit der beanspruchten Anwendungsgebiet sei nicht belegt, weshalb therapeutische Anwendungen nicht befürwortet werden könnten. [2] Und schon wurde wieder eine alte Heilpflanze aus dem Schatz der reichhaltigen Heilpflanzen und Heilkräuter Deutschlands entfernt.
Der Verdienst von Madaus muss an dieser Stelle noch einmal deutlich hervorgehoben werden: In akribischer Arbeit, hatte er das noch vorhandene Wissen seiner Zeit zusammen getragen. Auch hatte er durchaus Eigeninitiativen ergriffen und wie beim Eisenkraut Befragungen seiner Kollegen durchgeführt. Damals waren Ärzte den Heilpflanzen gegenüber noch aufgeschlossen. Ein Problem für angehende Ärzte ist heute, dass kaum noch Lehrveranstaltungen über die Pflanzenheilkunde während ihres Studiums gibt — weshalb die angehenden Ärzte Heilpflanzen kaum empfehlen oder einsetzen werden. Bleibt zu hoffen, dass sich Menschen weiterhin für Heilpflanzen interessieren und sich ihrem heilsamen Einsatz wohlgesonnen zeigen. Das heißt, auch die Heilpflanzen ausprobieren und ihre nicht nur wohltätigen, sondern auch heilenden Wirkungen nutzen.
[1] Madaus: Lehrmittel biologischer Heilmittel, Verbena officinialis
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ja gut,wo bekommt man eisenkrautpräparat,so ein unsinnn,habei ch noch nie geshrieben ‚jetzt gerade das erste mal .wie kommen sie zu solch einer unsinnigne meinung
ja gut,wo bekommt man eisenkrautpräparat