Im Oktober färben sich die Blätter des Gingko-Baumes in ein wunderschönes Gelb. Die meist schlanken, kegelförmigen Bäume sind nicht zu übersehen. Unsicherheiten bei der Bestimmung des Baumes gibt es nicht, denn die fächerartige Blattform ist unverkennbar. Seine Einzigartigkeit beschäftigte auch den Dichter Johann Wolfgang von Goethe, der ihm sogar ein Gedicht widmete.
Der Gingko-Baum stammt ursprünglich aus China. Das Land ist bis heute Hauptlieferant der Blätter, die grün geerntet, zu Extrakten verarbeitetet werden. Sie finden Verwendung in der Kosmetik als Haarpflegeprodukte oder als apothekenpflichtige Präparate gegen Gedächtnisstörungen. Gingko-Wirkstoffe sollen die Fliessfähigkeit des Blutes verbessern sowie die Mikrozirkulation in den Blutgefäßen. Zahlreiche Pharmafirmen werben damit, dass die regelmässige Einnahme der apothekenpflichtigen Präparate bei der Lern- und Gedächtnisfähigkeit helfen sollen. Allerdings: Lernen ist eine Fähigkeit, die er- und auch wieder verlernbar ist. Lernfähigkeit wird nicht nur durch Einnahme von Medikamenten verbessert, sondern ist vor allem eine aktive, bewusste Tätigkeit. Sie wird höchstens durch durchblutungsfördernde Präparate unterstützt. Die Engländer sagen gerne “use it or lose it”, was soviel heisst “nutze oder verliere es”. Deshalb ist für Menschen wichtig, die sich aus dem Berufsleben herausziehen und ins oft langersehnte Rentnerdasein übergehen, sich neue (auch geistige) Herausforderungen zu suchen: Dazu gehört also eine tägliche ausdauernde, leicht anstrengende körperliche Betätigung (jeden Tag mindestens eine halbe Stunde) und geistige, tägliche Herausforderungen: Rätsel raten, Zeitungslesen, interessierte Teilnahme an politischem, kulturellem Leben können hilfreich und förderlich sein, um geistig fit und beweglich zu bleiben. Nur eine bewusste Aktivität und tägliche Anstrengung hilft zum Beispiel gegen Gedächtnisverlust, eher weniger das Einwerfen von Tabletten.