Höchste Zeit für die Holunderbeeren-Ernte (Sambuci fructus). Noch gibt es die schwarzvioletten, verlockenden Früchte. Sie müssen jedoch vor dem ersten Frost abgeerntet sein, denn dieser zerstört die empfindlichen Beeren. Holundersträucher sind anspruchslos und finden überall einen Platz: Auf dem Lande in den Knicks, in den Gärten der Stadt, auf Friedhöfen oder sogar in dunklen Hinterhöfen. Wer mit dem Namen “Holunderbeeren” nichts anfangen kann, wird sie vielleicht als Aalhornbeeren, Fliederbeeren, Holder- oder Hollerbeeren, Huldertrauben kennen. Vor einigen Jahren wurden die geschmackvollen Beeren durch Gourmets oder Wildkräuterköche wiederentdeckt. Sie bringen das gewisse Etwas in Saucen oder Marmeladen.
Für die Altvorderen waren Holunderbeeren wichtig wegen der wertvollen Inhaltstoffe. 100 Gramm frische Beeren enthalten zum Beispiel unter anderem: Vitamin B2, Vitamin C, Vitamin B6, Folsäure, Kalium, Phosphor, Calcium. Die Großmütter safteten die Beeren alljährlich im Herbst, um zum Beispiel Vitamin C für den Winter zu bevorraten. Holunderbeersaft war und ist heute wieder ein beliebtes Erkältungsmittel. Da der Saft konzentriert einen starken Eigengeschmack hat, wird er meistens mit etwas Wasser verdünnt und anschließend mit Honig versüßt. Ein Becher Holundersaft warm getrunken, heizt innerlich ordentlich ein. Er ist schweisstreibend und wirkt unterstützend bei Erkältungskrankheiten.
Wichtig beim Verwenden von Holunderbeeren: Sie sind roh nicht zum Verzehr geeignet und können zu Übelkeit und Erbrechen führen. Holunderbeeren müssen immer aussreichend gekocht werden. In der Regel werden sie mit ein wenig Wasser aufgekocht bis sie ganz und gar weich sind. Dann durch ein Sieb geseiht und entweder zu Saft, Marmeladen, Suppe (Fliederbeersuppe mit Griesklößen und Apfelstückchen — sehr lecker!) oder zu Saucen (gut für Wildgerichte) weiter verarbeitet.