
Die Gundelrebe (Glechoma Hederacea) soll eine Heilpflanze bei den Germanen gewesen sein. Die hübsche Frühlingspflanze enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe, Vitamin C und Mineralstoffe. Also genau das Richtige, um nach einem langen Winter mit dem ersten Essbaren (für die Germanen) den Organismus wieder auf Trab zu bringen.
Ob und wie die Germanen diese Pflanze wirklich nutzten, wird weiterhin ein Geheimnis bleiben. Denn die Germanen selbst legten nichts Schriftliches nieder. Die Römer, die die “Barbaren” studierten, um sie besser verstehen und beherrschen zu können, haben meines Wissens nichts über die medizinischen Kenntnisse der Germanen aufgeschrieben.
Wie schon erwähnt, enthält die Gundelrebe verschiedene Inhaltsstoffe, die anregend wirken. In Klöstern wurde manchmal Volksmedizines notiert, wenn die Heilkräfte von Heilpflanzen bedeutsam schienen. Nur da sich im Mittelalter wissenschaftliches, genaues Arbeiten noch nicht durchgesetzt hatte (kam erst in der Aufklärung) und auch die Zeichnungen in den Arzneibüchern kaum zur exakten Bestimmung dienen konnten, ist das Wissen aus dieser Zeit mit Vorsicht zu genießen.
Hildegard von Bingen soll auch was zur Gundelrebe geschrieben haben. Der Apotheker Manfred Pahlow erwähnt im “Großen Buch der Heilpflanzen”, dass die Äbtissin und andere die Gundelrebe bei Appetitlosigkeit, Magenverstimmung, Durchfällen, Gallen‑, Leber‑, Nierenleiden empfohlen haben soll.
Gundelrebe wird heutzutage gerne Wildkräutersalaten beigegeben. Ein paar Blättchen und Blütchen können nicht schaden — vorausgesetzt die Pflanze wird richtig bestimmt. Denn zum Pflücken von Wildkräutern gehört eine eindeutige Bestimmung dessen, was in den Salat kommen soll.
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