Der Wissenschaftspark Albert Einstein in Potsdam ist ein Heilpflanzen-Refugium. Auf dem abgetrennten Gebiet auf dem Telegrafenberg haben namhafte Institute ihren Sitz. Das Gelände ist auch der Öffentlichkeit zugänglich. Es gibt nur einen Eingang, der mit einem Pförtner bewacht ist. Ein Rundgang über das Gelände lohnt sich für Heilpflanzen-Kundige und Ornithologen. Das geschützte Gebiet hat sehr mageren Boden und bietet somit zahlreichen Heilpflanzen beste Wachstumsbedingungen. Die vielen alten Bäume und Büsche liefern Vögel sichere Brutstätten, sowie ein gutes Nahrungsangebot für den Nachwuchs. Denn die Heilpflanzen, Wildkräuter bieten auch den Insekten ausreichendes Nahrungsangebot. Das Gelände ist auch architektonisch interessant, denn seit dem 19. Jahrhunderte entstanden hier verschiedene Institute, die auch den Zeitgeschmack widerspiegel oder auch Besonderheiten Raum boten: So auch der Einsteinturm von Erich Mendelsohn. Er erschuf ein einzigartiges expressionistisches Bauwerk, welches zahlreiche Besucher anlockt.
Der Eingang zum Wissenschaftspark befindet sich am Ende der Albert-Einstein-Straße. Ein freundlicher Pförtner gibt gerne Auskunft. Außerdem gibt es für Besucher einen Plan, der sich für die Orientierung lohnt. Zwar ist das Gelände nicht besonders groß, doch die geschlängelten Wege können verwirrend sein. Beim Rundgang sorgen Info-Tafeln vor den Instituten für entsprechende Auskunft. Besonders schön ist, dass im Frühjahr der Spaziergang von unglaublichem Vogelgezwitscher begleitet wird. Und wer Glück hat begegnet Einstein, dem Campus-Kater. Er ist ein freilebender Kater, der sich den Campus zum neuen Zuhause erkoren hat, und der die Besucher mit freundlichem Maunzen und der Aufforderung zum Streichen willkommen heisst.
Der Einsteinturm wurde von 1920–1022 erbaut und 1924 eingeweiht. Sein Zweck war eine Vorhersage Albert Einsteins zur Relativitätstherorie zu überprüfen. Es war der Astrophysiker Erwin Finlay Freundlich, der ein Observatorium erbauen ließ, welches besondere Anforderungen erfüllen musste, um Einsteins Theorien zu überprüfen. Freundlich war mit dem Architekten Erich Mendelsohn befreundet, mit welchem dann ein entsprechendes Obseratorium mit einem vertikalen Teleskop entstand. Mendelsohn wiederum suchte nach neuen architektonischen Ausdrucksformen. Das Bauwerk hat elegant geschwungene Linien und Formen, die vor allem in der Eingangstür, den Fenstern oder Wasserabflüssen verbaut sind.
Ein kleiner Weg rund um das Gebäude ermöglicht Blicke aus allen Perspektiven. Auf den Rasengrundstücken, die nicht betreten werden dürfen, finden Heilpflanzen ideale Wachstumsbedinungen: Schafgarbe, Johanniskraut, Brennnesseln und viele Wildpflanzen haben sich angesiedelt.
Der Erhalt dieses Gebäudes ist allerdings sehr kosten- und arbeitsaufwändig. Die Mischbauweise und auch die vielen Flächen, die der Witterung ausgesetzt sind, müssen regelmäßig überprüft und ausgebessert werden.
Mehr:
Brennnesselblätter Monographie