Heu­blu­men: Ent­span­nend, beru­hi­gend, durchblutungssteigernd

Heublumenwiese
Heu­blu­men­wie­se

Rich­ti­ge Heu­blu­men­wie­sen wie die­se ( Schweiz/ Savong­nin) sind sel­ten gewor­den wegen der inten­siv betrie­be­nen Land­wirt­schaft. Weil Bau­ern ihre Gül­le auf sämt­li­che Fel­der auf­brin­gen zur Dün­gung, wach­sen meis­tens nur noch Über­le­bens­küns­ter wie Löwen­zahn, denen stick­stoff­rei­che Böden nichts aus­ma­chen. Vie­le Heil­pflan­zen hin­ge­gen mögen kar­ge Böden — in Deutsch­land eine Sel­ten­heit. Des­halb wach­sen bestimm­te Heil­pflan­zen nur noch in Natur­schutz­ge­bie­ten. Heu­blu­men­wie­sen wie die obi­ge habe ich in Deutsch­land schon lan­ge nicht mehr gese­hen. Heu­blu­men­wie­sen wer­den über­all anders sein, denn die Zusam­men­set­zung der Heil­pflan­zen ent­spricht der Boden­zu­sam­men­set­zung, ent­spre­chend wer­den auch die Inhalts­stof­fe für Heu­sä­cke z.B. nicht iden­tisch sein.

Gräser & Heilpflanzen
Grä­ser & Heilpflanzen

Heu­blu­men haben einen hohen Grä­ser­an­teil, dazu gehö­ren, Que­cke, Lies­ch­gras, Fuchs­schwanz­gras, Tres­pe, Heil­pf­an­zen wie Klee, Wund­klee usw. Wie gesagt, jede Heu­blu­men­wie­se setzt sich anders zusam­men. Die Heu­blu­men, die medi­zi­nisch ver­wen­det wer­den, wer­den nach dem Mähen mehr­fach gesiebt. Von Staub, Erde befreit. Die ver­blei­ben­den Pflan­zen­teil bestehend aus Blatt­tei­len, Stän­geln, getrock­ne­ten Blü­ten oder Samen wer­den wei­ter­hin tro­cken auf­be­wahrt. Fri­sche Ware duf­tet inten­siv nach den äthe­ri­schen Ölen der Grä­ser und Heil­pflan­zen. Einer, der von der Heu­blu­men-Anwen­dun­gen über­zeugt war: Sebas­ti­an Kneipp, der eher mit sei­ner Was­ser­the­ra­pie bekannt gewor­den ist. Doch zu sei­ner Phi­lo­so­phie gehört auch die Ver­wen­dung von Kräu­tern (Kneipps Anwen­dun­gen basie­ren auf 5 Säu­len). Er ver­ord­ne­te die volks­me­di­zi­ni­schen Kräu­ter-Anwen­dun­gen zur Erho­lung (Heu­blu­men­bä­der) Auf­la­gen zur Schmerz­lin­de­rung (bei Rheu­ma zum Bei­spiel). Zur bes­se­ren Durch­blu­tung bei Haut­pro­ble­men (Heu­blu­men­bä­der, Heublumenwickel).

Rezept: Ein Heu­blu­men­bad ist ein­fach durch­zu­füh­ren: 500 Gramm Heu­blu­men (Apo­the­ke) wer­den mit fünf Litern Was­ser über­gos­sen und in einem gro­ßen Topf zum Sie­den gebracht. Danach wer­den die Heu­blu­men auf klei­ne­rer Flam­me (trotz­dem kochend) wei­ter gekocht. Nach 20 Minu­ten wer­den sie abge­seiht und dem vor­be­rei­te­ten Bade­was­ser hin­zu­ge­fügt. Ach­tung: Dies ist eine medi­zi­ni­sche Anwen­dung. Das Bade­was­ser darf nur eine Tem­pe­ra­tur von 35–38 Grad haben. Geba­det wird nur 10–15 Minu­ten. Anschlie­ßend ist Bett­ru­he nötig, damit der Kör­per zur Ruhe kommt. Dies ist ernst­zu­neh­men, denn medi­zi­ni­sche Bäder haben eine heil­sa­me Wir­kung, die Ruhe ist Teil der Gesundung.

Die wei­te­ren Ver­wen­dun­gen wie Heu­blu­men­sä­cke als Auf­la­gen oder Heu­blu­men­wi­ckel bedür­fen einer wei­te­ren Beschäf­ti­gung mit die­sem The­ma. Es gibt ver­schie­de­ne gute Kneipp­bü­cher, die die­se Anwen­dun­gen Schritt für Schritt erklä­ren. Es lohnt sich, Kennt­nis­se dar­über anzu­eig­nen, denn damit ste­hen dann wie­der volks­heil­kund­li­che, sehr wirk­sa­me The­ra­pie für Zuhau­se zur Verfügung.

 Mehr:

Heu­blu­men Monographie

Aus­zug: Kneipp: Mei­ne Wasserkur

Heu­blu­men für Entspannungsbäder

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