Huf­lat­tich: Oster­spa­zier­gang in St. Märgen

Huflattich
Huf­lat­tich

Den Oster­spa­zier­gang à la Goe­the habe ich in St. Mär­gen gemacht. Die Son­ne strahl­te und wärm­te, so dass sich vie­le Men­schen auf den Weg mach­ten, den Früh­ling zu begrü­ßen. Die Vege­ta­ti­on im Schwarz­wald war noch nicht wesent­lich wei­ter als in Berlin.

Nur ein biss­chen, denn Huf­lat­tich ist im Nor­den noch nicht zu ent­de­cken. An den Weg­rän­dern wäh­rend des Spa­zier­gangs fiel mir Huf­lat­tich (Tus­si­la­go far­fa­ra) in gro­ßer Men­ge auf, was mich sehr erfreut hat. Denn die­se Heil­pflan­ze ist in nor­di­schen Regio­nen doch sel­ten anzu­tref­fen. Viel­leicht liegt es auch an dem Boden. Denn Huf­lat­tich schätzt leh­mi­gen Boden, und der ist in den kar­gen End­mo­rä­nen-Land­schaf­ten des Ber­li­ner Nor­dens nicht anzu­tref­fen. Huf­lat­tich ent­hält Schleim­stof­fe, wel­che bei aku­tem Hus­ten, Hei­ser­keit, Reiz­hus­ten hel­fen. Auch bei chro­ni­scher Bron­chi­tis oder Lun­gen­em­phy­sem hilft Huf­lat­tich beim mor­gend­li­chen Abhus­ten des Schleims. Oder Huf­lat­tich wird bei leich­ten Ent­zün­dun­gen im Mund und Rachen­be­reich ein­ge­setzt. Durch Spü­lun­gen legen sich Schleim­stof­fe schüt­zend über die ent­zün­de­te Schleimhaut.

Ein Schwarzwaldhäusle
Ein Schwarz­wald­häus­le

Ansons­ten war noch Brenn­nes­sel, Sau­er­amp­fer zu sehen oder in geschütz­ten Ecken kamen die ers­ten Schle­hen­blü­ten zum Vor­schein. Das Hoch­pla­teau, wel­ches sich rund um St. Mär­gen ersteckt, ist etwa 1000 Meter hoch. Für Flach­län­de­rIn­nen ist die­se Höhe und dazu noch die doch sehr inten­si­ve Son­nen­ein­strah­lung recht her­aus­for­dernd. Ein zwei­stün­di­ger Spa­zier­gang über die zahl­rei­chen Wan­der­we­ge — mehr war nicht drin. Tat­säch­lich ist St. Mär­gen ein aus­ge­wie­se­ner, heil­kli­ma­ti­scher Kurort.

Barockkirche St. Märgen im Hintergrund
Barock­kir­che St. Mär­gen im Hintergrund

Für Wan­de­rer, Moun­tain­bi­ker, Nor­dic-Wal­ker ist das Gebiet ide­al. Wan­der­we­ge über ver­schie­de­ne Höhen­me­ter laden zum aus­gie­bi­gen Sport trei­ben ein. Attrak­tiv ist am Hoch­pla­teau auch die Sicht auf den Feld­berg, dem höchs­ten Berg des Schwarz­wal­des. Anfang April ist er noch mit Schnee bedeckt. Ein­ge­bet­tet im Hoch­pla­teau liegt St. Mär­gen, wel­ches von vie­len Stel­len des Pla­teaus aus gese­hen wer­den kann. Pro­mi­nent sind die Dop­pel­tür­me der Wall­fahrts­kir­che Mariä Him­mel­fahrt. Der Ort wur­de 1118 von Augus­ti­nern gegrün­det, wel­che ein Klos­ter erbau­ten. Es erleb­te stür­mi­sche Zei­ten und Umbau­ten. Sei­ne heu­ti­ge prä­gen­de Gestalt bekam das Klos­ter in der Barock­zeit. Die Kir­che und die umlie­gen­den Gebäu­de wur­den restau­riert und erstrah­len nun zum dies­jäh­ri­gen 900. Geburts­tag des Wall­fahrts­or­tes. Ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tun­gen, über das gan­ze Jahr ver­teilt, beschäf­ti­gen sich mit der Kirchen‑, und Musik­ge­schich­te des Ortes. Es gibt auch Musik­ver­an­stal­tun­gen in der Kir­che. Ein Besuch dort lohnt sich bestimmt, aus­gie­bi­ge Spa­zier­gän­ge in der schö­nen Natur sowieso.

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