Kolo­quin­then-Extrakt: Kurz­fris­tig bei Obstipation

Ernte im Herbst: Koloquinthenfrüchte
Ern­te im Herbst: Koloquinthenfrüchte

Aus Kolo­quin­then­früch­ten (Colo­cyn­thi­dis fruc­tus) wird Kolo­quin­then-Extrakt her­ge­stellt.  Er wirkt ver­dau­ungs­för­dernd und hilft bei Ver­stop­fung. Exper­ten raten aller­dings nur zu einem kurz­fris­ti­gen Gebrauch des Koloquinthen-Extrakts.

Er regt sowohl die Magen­saft­se­kre­ti­on als auch die Darm­tä­gig­keit an durch den bit­te­ren Geschmack. Außer­dem führt der Extrakt dazu, dass aus dem Darm­lu­men Flüs­sig­keit abge­son­dert wird. In zu hohen Dosie­run­gen wirkt Kolo­quin­then-Extrakt schleim­haut­rei­zend. Es gibt zahl­rei­che Kon­tra­in­di­ka­tio­nen. Der Extrakt soll­te nicht von Men­schen genom­men wer­den, die irgend­wel­che Darm­er­kran­kun­gen wie Mor­bus Crohn, Coli­tis ulce­ro­sa haben. Auch Men­schen, die regel­mä­ßig Herz­me­di­ka­men­te ein­neh­men (Herz­gly­ko­si­de, Anti­ar­rhyth­mi­ka), Ent­wäs­se­rungs­ta­blet­ten (Diure­ti­ka) oder Kor­ti­son, dürf­ten Kolo­quin­then-Extrakt nicht verwenden.

Der Extrakt kann krampf­ar­ti­ge Bauch­schmer­zen her­vor­ru­fen. Mit dem Was­ser­ver­lust wird auch der Mine­ral­stoff­haus­halt durch­ein­an­der gebracht. Ein Kali­um­man­gel kann z.B. zu Stö­run­gen der Herz­funk­ti­on und Mus­kel­schwä­che und ande­rem füh­ren. Der Extrakt soll­te nicht län­ger als 14 Tage ein­ge­nom­men werden.

Häu­fi­ge oder chro­ni­sche Ver­stop­fun­gen sind ein Fall für den Arzt. Es kann auch etwas ande­res dahin­ter ste­cken. Ver­stop­fun­gen kön­nen auch durch zu gerin­ges Trin­ken, zu wenig Bewe­gung bedingt sein. Oft­mals hilft auch schon Essen mit hohem Bal­last­stoff-Antei­len oder die Ein­nah­me von Lein­sa­men. Vor der Ein­nah­me von Lax­an­xien gibt es ver­schie­dens­te Mög­lich­kei­ten. Eine so dras­ti­sche Abführ­wei­se wie mit Kolo­quin­then-Extrakt soll­te erst am Ende erfol­gen — und wie schon hin­ge­wie­sen, ein Arzt­be­such ist eben­falls zur Kon­trol­le angezeigt.

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