Die Küchenschelle (Pulsatilla vulgaris) ist für mich die Schönste aller Frühlings-Heilpflanzen. Ihre Blüten leuchten in Lila-Tönen, die Blütenstände sind gelb und sonnenförmig angelegt. Die Pflanze ist seidig behaart — typisch für Frühblüher, denn auch sie muss sich gegen die Kälte schützen. Die Küchenschelle mag sonnige Trockenflächen. Sie steht unter strengem Naturschutz, weil sie so selten geworden ist. Außerdem ist sie giftig. Die Küchenschelle wird nur in der Homöopathie als hochverdünntes, potentiertes Arzneimittel eingesetzt.
E.B. Nash (siehe Quelle) beschreibt die Pulsatilla als ein Mittel mit weitem Wirkungskreis. Pulsatilla wird unter anderem eingesetzt, wenn Patienten über “wandernde Schmerzen, springen von einem Teil zum anderen, auch mit Abschwellung und Röte der Gelenke” klagen. Nash kennzeichnet Pulsatilla auch als “großes Heilmittel für Verdauungsstörungen” oder als “Frauenmittel”. So findet die Küchenschelle zum Beispiel Einsatz bei Menstruationsstörungen oder Vaginal-Ausfluss. Als “Haupteigentümlichkeit”, so Nash, wird “besser in kalter Luft und bei Anwendung von Kälte” beschrieben. Das heisst, der Patient fühlt sich besser an frischer kühler Luft und kann warme, geschlossene Zimmer nicht ertragen.
Seit der Gründung der Homöopathie durch Samuel Hahnemann wurde die komplexe Heilmethode von zahllosen Skeptikern angefeindet. Die Hauptkritik: Nicht wissenschaftlich genug und überhaupt nicht nachvollziehbar. Doch allen Widerständen zum Trotz hat sich die Homöopathie etabliert. Sie wird nun seit über 200 Jahren von Homöopathen weltweit erfolgreich eingesetzt und mit ihr die Heilpflanze Pulsatilla.
Quelle: Nash. E.B.: Leitsymptome in der Homöopathischen Therapie. Verlag Dr. Willmar Schwabe, Leipzig 1935.
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