Das Leberblümchen (Hepatica triloba) ist ein Frühlingsbote. Es blüht gemeinsam mit den Winterlingen, Krokussen und Schneeglöckchen um die Wette. Das Leberblümchen ist schon seit dem 20. Jahrhundert eine geschützte Heilpflanze.
Als Gerhard Madaus sein “Lehrbuch der Biologischen Heilmittel” (1938) herausgab, war das Leberblümchen zwar noch überall zu finden, doch stand es schon damals unter Schutz. Er schrieb:
“Das Leberblümchen ist in fast ganz Europa verbreitet und liebt schattige, buschige Orte besonders auf Kalk- und Lehmböden. Die Blüte ist nektarlos und wird von pollenfressenden Käfern, Schwebefliegen, Bienen und Schmetterlingen besucht. Nachts bei Regen sind die Blüten geschlossen. Während der achttägigen Blütezeit verdoppelt sich die Länge der Kronenblätter, wodurch die Augenfälligkeit der hübschen Frühlingspflanze noch erhöht wird. Die Samen werden durch Ameisen verschleppt. Hepatica triloba darf in Deutschland zum Sammeln für den Handel oder für gewerbliche Zwecke nicht freigegeben werden”.
Das Leberblümchen wurde in den Jahrhunderten vorher als Lebermittel verwendet. Nach Bock (Kreutterbuch, 1565) soll das Leberblümchen “verstopfte Lebern öffnen”. Nach Matthiolus (New-Kreuterbuch, 1626) solle es auch Niere und Blase reinigen, diuretisch und wundheilend wirken.
Quelle: Madaus, Gerhard: Lehrbuch der biologischen Heilmittel. Mediamed Verlag 1987. Nachdruck der Ausgabe Leipzig 1938. Band 7.
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