Am leichtesten lässt sich der Wasserreichtum der Insel an den Wasserfällen bewundern. Mehrere Wasserfälle sind über die westliche Küstenstraße erreichbar. Die Fonias-Wasserfälle beipielsweise: Das Auto oder Mofa wird auf einem Parkplatz abgestellt, dann geht es zu Fuß weiter. Ein ungekennzeichneter Pfad führt entlang eines ewig strömenden Baches. Gleich zu Beginn treten Besucher in die Platanenwälder ein. Die alten Bäume spenden auch in der größten Sommerhitze angenehmen Schatten. Der Aufstieg zum ersten Wasserfall ist dadurch leicht. Auch wenn die meisten Touristen mit Slippers über Stock und Stein rutschen, ist festes Schuhwerk bei der Erkundung generell empfehlenswert. Teilweise ist der Weg doch recht unzugänglich, führt über runde Felsen oder durch Felsen hindurch. Auch das Wurzelwerk der Bäume, dass bizarre Kunstwerke bildet, kann leicht zu verstauchten Gelenken führen.
Faszinierend sind die Platanen in ihrer urtümlichen Ausgestaltung. In viele Bäume sind Blitze eingeschlagen. Die Blitze sind am unteren Ende des Baumes entwichen und haben für große Brandstellen gesorgt. Diese zerfallen dann im Laufe der Jahre und höhlen den Baum an seinem Fuße aus. Die Bäume leben zum Teil mit einer beachtlich großen Höhlen weiter, die Platz für zwei oder drei Ziegen bietet. Ziegen nutzen diese besonderen Gebilde gerne als angenehmen Unterstand.
Manchmal ist es schwierig auf dem Pfad weiter zu kommen. Denn praktisch jede Platane hat ein eigenes Gesicht, hat über die Jahrzehnte die kunstvollsten Formen entwickelt. Jeder Baum präsentiert sich als eigenständige Persönlichkeit, da gibt es viel zu fotografieren.
Der Pfad führt also über Stock und Stein, am Bach entlang, manchmal muss auch über Anhöhen geklettert werden. Immer wieder ist nicht klar, wo der Pfad entlangläuft, kleine Umwege müssen manchmal in Kauf genommen werden. Doch ein Verlaufen ist nicht möglich, weil der Bach mit seinem Geplätscher immer die Richtung vorgibt.
Nach etwa einer halben bis dreiviertel Stunde sind große Steine und eine Felsenschlucht sichtbar. Der erste Wasserfall ist erreicht. Ein kleiner See lädt zum Baden ein. Es ist ein äußerst erfrischendes Vergnügen, denn das Wasser ist eiskalt und glasklar. Wasser wird auf Samothrake wegen des Wasserreichtums überall umsonst angeboten. Es gibt Brunnen oder Wasserspender für das köstliche Nass. Ich habe schon sehr lange kein so gutes und geschmackvolles Wasser getrunken.
Der ganze Tag kann leicht am Wasserfall verbracht werden. In der Vorsaison sind nur ein paar weitere Besucher da. Doch wegen der Weitläufigkeit des Geländes kein Problem. Der Wasserfall und Wind rauscht, beide bringen angenehme Kühle — wunderbar, so lässt es sich gut leben im Land des Odysseus.
Der zweite, nachfolgende Wasserfall liegt einsamer. Er ist allerdings nur mit guter Ausrüstung erreichbar.
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hey ist ja geil! So eine ursprüngliche Natur und das mitten in Europa!!