Schlittschuh laufen, 2.Teil: Eine milde Wintersonne tauchte Berlin heute in wunderschönes Licht. Beste Voraussetzungen den Schlachtensee mit Schlittschuhen zu erkunden. Zufällig stieß ich auf eine Action von @totalattentionpractice, die bei FB für heute zum Eisbaden eingeladen hatten. Eine offensichtlich gelungene Aktion, denn vor allem junge Eisbader hatten sich zusammengefunden, um eine für sie spannende Selbsterfahrung zu machen: Eisbaden ist im wahren Sinne cool und mit richtigem Atmen nicht so kalt!
Sebastian Kneipp, der “Abhärtungsapostel” aus dem 19. Jahrhundert (Leben & Wirken Kneipps) wäre begeistert gewesen: So viele Leute mit offensichtlichem Spaß am Baden im kalten Wasser. Das ist gesund, hält fit und ist eine gute, vorsorgliche Maßnahme, das Immunsystem zu stärken. Wär schön, wenn das als Erkenntnis bei Einigen ankäme und nicht bloss als “geiles Event” mit vielen Selfies in den Analen von FB abtauchte.
Der Schlachtensee schließt sich an die Krumme Lanke an. Er ist größer und durchschlängelt sein in der Weichsel-Eiszeit geschaffenes Bett. Seine gesamte Länge ist aufgrund der gewundenen Form nicht einsehbar, was ihn interessant macht. Überall gibt es neue Sichtachsen, was Maler wie z.B. Walter Leistikow begeisterte. Die schönen Buchen- und Misch-Wälder ringsum, geniale Wander- und Radwege machen das Gebiet zu einem intensiv genutzen Naherholungsgebiet. Naturschutz wird auch versucht, was aber bei so vielen Menschen und Hunden kaum durchsetzbar ist.
Ein traumhafter Wintertag, ohne Wind, überall nur gut gelaunte Berliner. Die Eisflächen haben große Ausmaße, niemand tritt sich auf die Füße: Zum Eishockey spielen, Curling, Wettlaufen, mit Hunden herumtoben — es ist genügend Platz da. Im hinteren Bereich Richtung Großen Wannsee verläuft sich die Masse ohnehin. Hier gibt es dann auch an den Uferregionen wieder viel zu bestaunen: Alte Baumstümpfe, umgefallene Bäume oder Bizarres, dass sich geheimnisvoll kurz unter der Wasseroberfläche befindet.
Kreisrund und glasklar zieht dieses Gebilde Fotografen an.
Was für ein schöner Tag. Und: Was für eine Stadt! Großartig, diese vielen Möglichkeiten.
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Auszug aus Kneipps “Meine Wasserkur”