Vor einigen Jahren haben Gourmetköche Wildkräuter und Heilpflanzen entdeckt. Kürzlich bekam ich einen Feigenparfait mit Ziegenkäsesorbet und darauf Stiefmütterchen-Köpfchen zur Dekoration serviert. Bei einer, die sich für die sinnvolle Nutzung von Heilpflanzen und Wildkräuter einsetzt, lösen derartige “Beilagen” nicht gerade Begeisterungschreie aus.
Die meisten finden das “ach wie schön”, lassen dann die Heilpflanzen lieber doch am Tellerrand liegen, nicht wissend, dass sie diese mitessen können. Merkwürdigerweise macht das Personal meistens — ich habe es noch nicht erlebt — nicht darauf aufmerksam, dass die Blüten essbar sind. So landen die Heilpflanzen auf dem Müll, was nicht nur schade ist, sondern ein Ressourcenverschwendung, die mich ärgert. Wer weiss, aus welchen Regionen diese Stiefmütterchen eingeflogen wurden, aus unseren Regionen stammen sie jedenfalls nicht. Somit stimmt nicht nur die Ökobilanz, sondern eben so wenig das Konzept der Gourmetköche, die auf Verschwendung ausgerichtet (bis auf wenige Ausnahmen vielleicht) ist. Ich habe begonnen, meinem Unmut im jeweiligen Restaurant Ausdruck zu verleihen, irgendwo muss ich ja anfangen.
Mehr:
Stiefmütterchen: Behandlung von Milchschorf
Stiefmütterchen Monographie