Wald­meis­ter: Für eine ech­te Mai-Bow­le ein Muss

Waldmeister - Galii odorata herba
Wald­meis­ter — Galii odo­ra­ta herba

Wald­meis­ter­kraut (Galii odo­ra­ta her­ba) ver­brei­tet einen typi­schen, ange­neh­men, lecke­ren Duft. Eine ech­te Mai-Bow­le ist ohne ein Bün­del­chen Wald­meis­ter­kraut undenk­bar. Vor ein paar Jah­ren kam das aro­ma­ti­sche Kraut ins Gere­de: Wis­sen­schaft­ler hat­ten fest­ge­stellt, dass Wald­meis­ter Cuma­rin ent­hält. Nun könn­te das alte Lied ange­stimmt wer­den: “drum trin­ken wir Mai-Bow­le eimer­wei­se”! Doch Wis­sen­schaft­ler warn­ten vor zuviel Wald­meis­ter­ge­brauch. Vie­le Medi­en berich­te­ten — mit dem Resul­tat einer Ver­un­si­che­rung von Ver­brau­chern. Dabei ist es jedoch wie mit Vie­lem: Die Men­ge machts. Ein Sträuß­chen Wald­meis­ter­kraut kann nach wie vor beden­ken­los eine Mai­bow­le würzen. 

Beim Genuss von Wald­meis­ter­bow­le kön­nen bei Unver­träg­lich­kei­ten Kopf­schmer­zen auf­tre­ten. Dabei ist jedoch nicht ein­deu­tig fest­zu­stel­len, ob die Kopf­schmer­zen vom Alko­hol­ge­halt oder Cuma­rin her­rüh­ren. Denn die meis­ten Mai-Bow­len kön­nen reich­lich Alko­hol ent­hal­ten: Wein zum Ansatz, manch­mal sogar noch alko­hol­ge­tränk­te Früch­te, dann das Auf­fül­len mit Sekt (Rezept). Wald­meis­ter­bow­le braucht aber nicht immer Alko­hol zu ent­hal­ten, um zu schme­cken. Es gibt auch Rezep­te ohne (Bei­spiel) Alko­ho­li­sches.

Wer Wald­meis­ter selbst pflü­cken möch­te, fin­det das Kraut leicht im Buchen­wald-Unter­holz. Dort wächst es ger­ne in groß­flä­chi­gen Kolo­nien. Die Pflan­ze kommt aber auch an ande­ren Stel­len im Wald oder unter schat­ti­gen Büschen vor,  aller­dings nur im Früh­jahr. Wald­meis­ter ist immer erkenn­bar am Geruch. Bei Unsi­cher­heit soll­te also vor­her ein Sten­gel abge­pflückt und zwi­schen den Fin­gern zer­rie­ben wer­den. Ver­strö­men die Blät­ter nicht den Wald­meis­ter­ge­ruch, muss lei­der wei­ter­ge­sucht wer­den. Die Pflan­ze soll­te unten vor­sich­tig am Sten­gel abge­pflückt und in einen klei­nen Korb gesam­melt wer­den. Zuhau­se las­sen sich die Sten­gel bün­deln, zusam­men­bin­den und kopf­über lang­sam trocknen.

Klei­ne Wald­meis­ter­sträuß­chen par­fü­mie­ren Wäsche. Getrock­ne­te Wald­meis­ter­sträuß­chen zer­brö­seln leicht. Wer sie also zwi­schen die Wäsche legen möch­te, kann vor­her ein klei­nes Lei­nen­säck­chen neh­men, und das Sträu­schen dar­in ein­nä­hen. Dies ver­hin­dert dann prak­ti­scher­wei­se das Zer­krü­meln der tro­cke­nen Blät­ter zwi­schen der Wäsche.