Wei­den­rin­de bei Fie­ber und Kopfschmerzen

Weidenbaum im Frühling
Wei­den­baum im Frühling

Der Früh­ling kün­digt sich an. Man­che Men­schen reagie­ren auf die ers­ten Son­ne­strah­len und früh­lings­haf­ten Tem­pe­ra­tu­ren mit Kopf­schmer­zen. Die Natur hat vor­ge­sorgt: Einer der ers­ten Bäu­me, der fri­sches Grün zeigt, ist die Wei­de (Sali­cacea). Die Wei­den­rin­de (Sali­cis cor­tex) ent­hält Wirk­stof­fe, die schmerz­lin­dernd (gegen Kopf­schmer­zen), ent­zün­dungs­hem­mend und fie­ber­sen­kend sind.

Kaum eine ande­re Heil­pflan­ze kann gleich drei heil­sa­me Wirk­for­men auf sich ver­ei­nen. Unse­ren Vor­fah­ren hat­ten die Heil­wir­kun­gen der Wei­de ent­deckt: Im Früh­ling sam­mel­ten sie die Rin­de jun­ger Wei­den, schnit­ten und trock­ne­ten die­se. Die Alt­vor­de­ren ver­wen­de­ten eben­so frisch geschnit­te­ne Zwei­ge und setz­ten dar­aus einen Tee an. Wei­den­rin­de wur­den frü­her gegen Erkäl­tungs­krank­hei­ten (zur Fie­ber­sen­kung) oder bei leich­ten Zahn­schmer­zen (Schmerz­lin­de­rung) angewandt.

Rezept: Kal­te Vari­an­te: Ein Tee­löf­fel geschnit­te­ne Wei­den­rin­de mit zwei Glä­sern kal­tem Was­ser über­gie­ßen. Min­des­tens acht Stun­den oder über Nacht ste­hen las­sen. Am nächs­ten Tag die Rin­de absei­hen und über den Tag ver­teilt kalt trinken.

Hei­ße Vari­an­te: Ein gehäuf­ter Tee­löf­fel mit geschnit­te­ner Wei­den­rin­de mit 250 Mil­li­li­ter Was­ser in einen Topf geben und lang­sam zum Sie­den brin­gen. Zwei Minu­ten kochen, danach absei­hen. Die Rin­de abgie­ßen. Den Tee — eine Tas­se mor­gens und eine Tas­se abends warm trin­ken. Abends den Tee noch­mals aufwärmen.

Es spielt kei­ne Rol­le, ob die Wei­den­rin­de kalt oder warm ange­setzt wird. Bei einem soge­nann­ten “Kalt­aus­zug” dau­ert es nur län­ger, bis die Wirk­stof­fe ins Was­ser über­ge­hen. Mög­li­cher­wei­se ist es auch ange­neh­mer den Tee warm zu trin­ken als kalt — aber das ist Gewöh­nungs- oder auch Geschmackssache.

ASS — Sie­ges­zug einer Tablet­te: Einer der Wirk­stof­fe der Wei­de, das Sali­cin, wur­de am Anfang des 19. Jahr­hun­derts ent­deckt und künst­lich her­ge­stellt. Doch die­se che­mi­sche Vari­an­te mach­te schwe­re Neben­wir­kun­gen. Am Ende des glei­chen Jahr­hun­derts gelang Che­mi­kern die elek­tro­ly­ti­sche Her­stel­lung von Sali­cyl­säu­re. Erst mit der Umwand­lung der Sali­cyl­säu­re in Ace­tyl­sa­li­cyl­säu­re (ASS) setz­te ein Sie­ges­zug des ent­deck­ten und extra­hier­ten Wirk­stoffs der Wei­den­rin­de ein: Der Wirk­stoff wur­de unter Aspi­rin bekannt.

Heu­te gibt es neben dem ursprüng­li­chen Aspi­rin ver­schie­de­ne Prä­pa­ra­te mit ASS. Sie heis­sen Gene­ri­ka und sind in der Selbst­me­di­ka­ti­on (ohne Rezept) unver­zicht­bar und bil­li­ger als das Ori­gi­nal. ASS-Prä­pa­ra­te wer­den als Uni­ver­sal­mit­tel gegen Kopf­schmer­zen, zur all­ge­mei­nen Schmerz­lin­de­rung oder gegen Unpäss­lich­kei­ten ein­ge­setzt. Wer also im Früh­ling unter Kopf­schmer­zen oder sons­ti­gem vor­über­ge­hen­dem Unwohl­sein neigt, kann sich mit ASS hel­fen. Wer län­ger Kopf­schmer­zen oder ande­re Schmer­zen hat, soll­te sich vom Arzt unter­su­chen lassen.

Aus­führ­li­che Infor­ma­tio­nen zur Weidenrinde

und noch ein wei­te­res Teerezept

Die Wei­de (Rin­de) jedoch ent­hält fie­ber­sen­ken­de (anti­py­re­tisch), ent­zün­dungs­hem­men­de (anti­phlo­gis­tisch) und schmerz­lin­dern­de (anal­ge­tisch) Wirkstoffe.

1 Gedanke zu „Wei­den­rin­de bei Fie­ber und Kopfschmerzen“

  1. ASS-Gene­ri­ka hel­fen auch bei Kopf­schmer­zen oder Unwohl­sein im Früh­ling. Jetzt wo die Son­ne so plötz­lich scheint, lei­den vie­le an Unwohl­sein. Da hilft ASS pri­ma und schnell.

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