Wer­mut: Ein Fall für den Darm

Wermut - Absinthii herba
Wer­mut — Absinthii herba
Wer­mut (Absinthii her­ba) ist den meis­ten als Magen­bit­ter oder alko­ho­li­sches Gebräu mit schwe­ren Neben­wir­kun­gen bekannt. Wer schon ein­mal Wer­mut-Tee pro­biert hat, kann leicht nach­voll­zie­hen, war­um er in der Erfah­rungs­me­di­zin als Wurm­mit­tel ein­ge­setzt wur­de: Wer­mut bringt den Darm auf Trapp.

Doch Wer­mut ist eher etwas für Hart­ge­sot­te­ne. Denn Wer­mut ist sehr bit­ter. Für einen Tee reicht schon ein hal­ber Tee­löf­fel getrock­ne­ter Wer­mut­blät­ter auf eine Tas­se (150 Mil­li­li­ter — auf­ge­gos­sen mit heis­sem Was­ser natür­lich). Auch die sonst all­ge­mein emp­foh­le­ne Wirk­dau­er von 10 Minu­ten zum Zie­hen des Tees ist in die­sem Fal­le nicht wirk­lich ange­zeigt. Danach ist der Tee eigent­lich unge­nieß­bar. Des­halb zuerst nur drei bis fünf Minu­ten zie­hen lassen.

Wer Pro­ble­me mit der Ver­dau­ung hat, kann sich auf Wer­mut ver­las­sen. Ganz nach dem Mot­to der Groß­müt­ter “Bös mutt Bös ver­drie­ben” (Böses muss Böses ver­trei­ben) funk­tio­niert Wer­mut. 2 Tage hin­ter­ein­an­der jeweils nur 1 Tas­se Wer­mut-Tee, und der Darm arbei­tet. Der Tee kann abge­kühlt über den Tag schlück­chen­wei­se getrun­ken wer­den. Posi­tiv ist auch: Der bit­te­re Geschmack ver­treibt den Hunger.

Vie­le Pflan­zen schüt­zen sich übri­gens mit bit­te­ren Stof­fen vor Fress­fein­den. Sämt­li­che aro­ma­ti­sche Kräu­ter aus dem Mit­tel­meer­ge­biet haben sich die­se Über­le­bens­stra­te­gie ange­eig­net: Die äthe­ri­schen Öle von Thy­mi­an, Ore­ga­no, Mayoran  sind für Zie­gen, Scha­fe — also die natür­li­chen Fress­fein­de der Kräu­ter — zu bit­ter. Also las­sen die Tie­re die Kräu­ter stehen.

Wer­mut wird auch in der Schul­me­di­zin als Mit­tel gegen Stö­run­gen und Beschwer­den des Magen-Darm-Trak­tes oder der Gal­le verwendet.

Mehr:
Mono­gra­phie