Echter Ziest (Stachys officinialis) ist eine Heilpflanze, die in Vergessenheit geraten ist. Ziest enthält Bitterstoffe, Gerbstoffe, Seifenstoffe und Glykoside. Es wurde und kann immer noch als Husten- und Wundheilungsmittel eingesetzt werden.
Echter Ziest mag mageren Boden, wie viele Heilpflanzen. Ziest wächst auf Wiesen, Weiden und am Waldrand. Die Pflanze kann bis zu 60 Zentimetern hoch wachsen. Sie hat einen aufrechten Stängel und gegenständig gestielte Blätter. Die Blätter sind entweder eiförmig oder lanzettlich und gezahnt. Die hübschen rot-violetten Blüten bilden Blüten-Quirle, wie auf dem Foto abgebildet.
Der echte Ziest blüht von Juni bis September. Verwendet werden die Blätter, die möglichst vor der Blüte gesammelt werden sollen. Sie werden im Schatten luftig getrocknet. Weil Ziest Seifenstoffe enthält, eignen sich die getrockneten Blätter zur Behandlung von Husten. Die Wirkstoffe sind auswurffördernd. Ziest ist ebenfalls eine fiebersenkende Heilpflanze.
Echter Ziest wurde früher als reinigendes und Wunden förderliches Mittel eingesetzt. Dazu werden nach Möglichkeit die frischen Blätter gesammelt, mit einer Küchenrolle beispielsweise weich gerollt, so dass die Wirkstoffe aus den Blattzellen austreten, auf die Wunde gelegt und mit einem sauberen Verband umwickelt. Die Wirkstoffe sind reinigend und Wunden verschließend.
Quelle: Heilpflanzen: Erkennen, sammeln und anwenden. Neuer Kaiser Verlag, Fränkisch-Crumbach 2013.