Zwie­bel: Hus­ten­saft sel­ber machen

Zwiebel-Hustensaft: Der Brei einer mittelgroßen Zwiebel
Zwie­bel-Hus­ten­saft: Der Brei einer mit­tel­gro­ßen Zwiebel

Zwie­beln und weis­ser Zucker sind in den meis­ten Haus­hal­ten vor­rä­tig. Dar­aus lässt sich ein­fach ein Hus­ten­saft her­stel­len. Er steht in der Tra­di­ti­on der Volks­heil­kun­de, die die Zwie­bel wegen ihrer zahl­rei­chen, heil­sa­men Inhalt­stof­fe als belieb­tes Haus­mit­tel mit brei­tem Ein­satz­be­reich bis heu­te sehr schätzt. Eine rei­fe Zwie­bel wirkt unter ande­rem anti­bak­te­ri­ell. Eine  weis­se, han­dels­üb­li­che Zwie­bel mit trä­nen­trei­ben­der Wir­kung ist zur Grund­la­ge des Hustensaftes.

Sie wird mit einem Zau­ber­stab oder einem Rühr­mi­xer sehr fein gehäch­selt, so dass ein flüs­si­ger Brei ent­steht. Drei Ess­löf­fel kal­ten Was­sers wie zwei Ess­löf­fel weis­ser Indus­trie­zu­cker wer­den über den Brei gestreut und ver­rührt. Der Zucker wird nun in osmo­ti­scher Wei­se dafür sor­gen, dass sämt­li­che Wirk­stof­fe, die nun noch in den intak­ten Zwie­bel-Zell­ker­nen sind, in Was­ser und Brei über­ge­hen. Der Brei kommt in ein zu ver­schlie­ßen­des (Marmeladen)-Glas und wird ver­schlos­sen. Er soll nun 8 — 12 Stun­den (über Nacht) ziehen.

Saft-Entzug mit gedrehtem Handtuch
Saft-Ent­zug mit gedreh­tem Handtuch

Am nächs­ten Mor­gen wird dem Brei die Flüs­sig­keit ent­zo­gen. Ein Haar­sieb eig­net sich nicht dazu. Am bes­ten wird über eine Scha­le ein Geschirr­hand­tuch gelegt, in das der Brei gegos­sen wird. Die jewei­li­gen gegen­über­lie­gen­den Ecken des Hand­tuchs wer­den ver­kno­tet, durch die Kno­ten wird ein Koch­löf­fel gezo­gen. Der Brei wird zu einer Kugel geformt, mit einer Hand fest­ge­hal­ten, die ande­re Hand dreht lang­sam immer fes­ter den Koch­löf­fel in eine Rich­tung bis die Kugel fest unter Span­nung steht und der gan­ze Saft immer mehr und mehr her­aus­ge­presst wird. Am Ende bleibt eine tro­cke­ne Kugel aus den rest­li­chen Bestand­tei­len der Zwie­bel zurück. Der Saft ist in der Scha­le auf­ge­fan­gen und wird wie­der in ein zu ver­schlie­ßen­des Glas gege­ben. Eine Zwie­bel ergibt eine Tages­ra­ti­on Hus­ten­saft. Er wird über den Tag ver­teilt 3–4 Mal als 1 Ess­löf­fel Hus­ten­saft mit einem Glas Was­ser getrunken.

Für den nächs­ten Tag ist die Her­stel­lung einer neue Rati­on nötig. Denn der selbst gemach­te Zwie­bel­saft hält sich auch im Kühl­schrank nur für maxi­mal zwei Tage. Der Hus­ten­saft kann eine Woche lang ein­ge­nom­men wer­den. Soll­te dann der Hus­ten immer noch nicht bes­ser gewor­den sein, soll­te ein Arzt auf­ge­sucht werden.

Fertiger Zwiebelsaft mit Zwiebel-Presskugel
Fer­ti­ger Zwie­bel­saft mit Zwiebel-Presskugel

Der Hus­ten­saft kann je nach Geschmack ver­süßt wer­den. Denn Süßes reizt über spe­zi­el­le Sin­nes­zel­len in der Mund­schleim­haut Antei­le des Ner­ven­sys­tems. Die­ses ver­an­lasst nach dem Süße­reiz die Drü­sen in der Schleim­haut der Bron­chi­en, mehr Sekre­te abzu­ge­ben. Über die Sekre­ti­on löst sich der Schleim bes­ser und der Hus­ten­reiz wird auch gelin­dert. Doch auch wenn der Hus­ten­saft noch so sehr gesüßt wird, bleibt der inten­si­ve Zwie­bel­ge­schmack natür­lich erhal­ten. Die­ser kann mit Was­ser her­un­ter­ge­spült wer­den. Aller­dings bleibt dabei trotz­dem für län­ge­re Zeit ein Nach­ge­schmack zurück. Aus die­sem Grun­de wird der selbst­ge­mach­te Hus­ten­saft von Kin­dern nicht angenommen.

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7 Gedanken zu „Zwie­bel: Hus­ten­saft sel­ber machen“

  1. Ich habe den Zwie­bel­saft bereits bei mei­ner Toch­ter her­ge­stellt, nun bekommt ihn mein 2 1/2 jäh­ri­ger Enkel. Ich ver­wen­de nur eine grö­ße­re Zwie­bel. Die­se schnei­de ich in klei­ne Stü­cke und gebe sie dann in ein Mar­me­la­den­glas. Dann kommt Zucker drauf und das Glas geht auf die Hei­zung. Sobald sich der ers­te Saft bil­det, kann er schon genom­men wer­den. Ich mache den Saft auch täg­lich frisch. Ent­we­der abends oder gleich mor­gens. Mein Enkel nimmt den Saft sehr gern und er hilft sehr gut.

  2. eigent­lich bil­det die Zwie­bel sel­ber Saft, inso­fern brauchst du kein Was­ser hin­zu­zu­fü­gen. Was­ser macht das Gan­ze nur ein biss­chen flüs­si­ger. Die Aus­beu­te ist etwas grö­ßer, da es rela­tiv auf­wän­dig ist, den Zwie­bel­hu­sten­saft herzustellen.

    Natür­lich kannst du auch Honig neh­men. Frü­her haben die Men­schen nur mit Honig gesüßt, weil es kei­nen Zucker gab. Da der Indus­trie­zu­cker bei man­chen Men­schen in Ver­ruf gera­ten ist, neh­men die­se eben Honig. 

    Zucker, also Süßes so lau­tet altes Apo­the­ker­wis­sen, lin­dert den Hus­ten­reiz. Hus­ten­säf­te sind des­halb immer süß.

    Am bes­ten du pro­bierst aus, was dir am bes­ten schmeckt. Ob Was­ser hin­zu­ge­ge­ben wird — und drei Ess­löf­fel sind wirk­lich nicht viel — oder nicht, pro­bie­re es ein­fach aus. Falsch machen kannst du bei dem ein­fa­chen Rezept wirk­lich nichts.

  3. Muss man Was­ser dazu­ge­ben. Habe eini­ge Rezep­te gese­hen, bei denen kein Was­ser zuge­gen wird und
    auch kein Zucker, son­dern Honig. Was ist rich­tig bzw. Besser?

  4. @Jacqueline, dann ist vom Zwie­bel­hu­sten­saft nichst mehr übrig, wenn auch noch Fen­chel, anis, küm­mel, thy­mi­an UND Knob­lauch mit rein­kommt! Ich kann mir vor­stel­len, dass das sehr schlimm schmeckt! Alle die­se Kräu­ter haben von sich aus einen star­ken Eigen­ge­schmack. Anis und Knob­lauch geht gar nicht zusam­men!! Also ich nehm den Zwie­bel­saft so. Mei­ne Toch­ter schluckt den Saft auch ohne zu quen­geln, aller­dings kriegt sie anschlies­send noch einen Tee­löf­fel Honig hin­ter­her. Das nimmt den Geschmack weg und sie ist zufrieden.

  5. Also mein Sohn nimmt ihn sehr dank­bar bei hus­ten, aller­dings mach ich noch Fen­chel, anis, Küm­mel mit rein, weil Zwie­bel auf den Magen schla­gen kann und Blä­hun­gen ver­ur­sa­chen kann und dann noch Knob­lauch (stark Bak­te­ri­en tötend!) und Thy­mi­an, weil der eben­falls stark schleim­lö­send ist! Lie­ben Gruß

  6. Also, ich kann nur sagen, dass mein Stief­sohn den Saft klag­los nimmt. Also kann der Saft auch bei Kin­dern ein­ge­setzt werden.

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