Ich wünsche allen treuen Leserinnen und Lesern meines Blogs ein besinnliches, frohes Weihnachtsfest! Ich danke für die Begleitung, Kommentare oder Hinweise, die immer willkommen sind. Denn es ist die Interaktion, die so einen Blog beleben und motivieren, weiter zu machen. Das Foto zeigt einen der heiligen drei Könige: Es ist Melchior, der König aus Nubien und Arabien. Er überbrachte dem Christkind Gold. Kaspar, König von Tharis und der Insel Egryskulla schenkte Myrrhe. Baltasar, der König von Godolien brachte kostbaren Weihrauch mit.
Wichtige Heilpflanzen. Weihrauch fehlt in keinem katholischen oder orthodoxen Gottesdienst. Denn die Räucherungen des Weihrauches eröffnen den Zugang zu geistigen Welt. Etwas, wie ich finde, was dem Protestantismus leider vollkommen abgeht. Der würzig, eindringliche Geruch des Weihrauchs (Boswellia sacra) bietet den Gläubigen eine weitere Ebene des Erlebens: Nicht nur das Hören der Predigt, der Gesänge oder das sehende Teilnehmen am Gottesdienst spielen eine Rolle, sondern auch der Geruchssinn wird angesprochen. Alle Sinne sind beteiligt. Doch nicht nur das. Weihrauch ist ein göttlicher Wohlgeruch. Er wurde schon im Altertum verwendet galt als Zeichen göttlicher Nähe.
In der Offenbarung 8,4 heißt es: Aus der Hand des Engels stieg der Weihrauch mit den den Gebeten der Heiligen zu Gott empor.
Weihrauch ist zudem eine kostbare und alte Heilpflanze. In der indisch-ayurvedischen Medizin ist Weihrauch ein viel eingesetztes Arzneimittel. Es ist quasi ein Allheilmittel für Blut- wie Hauterkrankungen, Diabetes, Krämpfen vaginalem Ausfluss und vielem mehr. Vor allem hat Weihrauch Bedeutung als begleitendes Rheumamittel, Schmerz linderndes oder antimikrobielles Mittel oder zur Unterdrückung immunologischer Reaktione (bei chronischen Erkrankungen von Bedeutung). In der westlichen Welt hat Weihrauch keine große Bedeutung. Es gibt jedoch Hersteller, die z.B. standardisierten Weihrauch-Extrakt herstellen, der dann bei eben jenen chronischen Erkrankungen wie Rheuma, Morbus Chron, Colits, Gastritis, Asthma Bronichale mit Erfolg eingesetzt werden. [1,2]
Myrrhe war im Altertum ein kostbares Gewürz, dessen sich wegen seines Preises und seiner Kostbarkeit Könige bedienten. Es wurde zum Einbalsamieren von Leichen, Parfümieren von Kleidung oder als Zusatz von würzigem Wein verwendet.
In Johannes 19, 39–40 heisst es: Es kam auch Nikodemus, der früher einmal Jesus bei Nacht aufgesucht hatte. Er brachte eine Mischung aus Myrrhe und Aloe, etwa einhundert Pfund. Sie nahmen den Leichnam Jesu und umwickelten ihnn mit Leinenbinden, zusammen mit wohriechenden Salben, wie es beim jüdischen Begräbnis Sitte ist.
Myrrhe wurde schon in der ägyptischen Medizin zur Behandlung von Wunden und Geschwüren verwendet (es fördert sich neu bildendes Bindegewebe, welchen dann zum Narbengewebe übergeht). Zudem wirkt es desinfizierend und zusammenziehend. Die heutige Medizin nutz Myrrhe-Tinkturen z.B. wegen des zusammenziehenden Effektes bei lokalen Behandlungen und leichten Entzündungen der Rachen- und Mundschleimhaut [3].
Und nun noch einmal in eigener Sache: Das alljährliche Weihnachtsfest mit der Geburt des Christkindes stellt einen Neuanfang dar. Ein Neuanfang läßt Altes endgültig hinter sich, bringt Hoffnung, neue Ideen und vielleicht den Mut, endlich Wünsche, Träume, Wichtige Entscheidungen für sich selbst umzusetzen. Möge in diesem Sinne das Neue Jahr segensreich und hoffnungsvoll, freudig beginnen!
Möge es auch im Sinne der Heilpflanzen etwas bewirken. Erinnern wir uns: Heilpflanzen sind ein Geschenk Gottes. In jeder Heilpflanze liegen Heilungen und Chancen für die Menschen. In jeder Heilpflanze, die aufgrund von Klima, Umweltzerstörung, einer denaturisierten Natur keinen Lebensraum mehr findet oder gar vollkommen verschwindet, vergeben wir einen großen Schatz, können die göttlichen Botschaften der Heilpflanzen nicht mehr entschlüsseln. Oder was am schlimmsten ist, wir können sie niemals mehr für uns nutzen.
Mögen wir aufwachen und endlich etwas tun!
Quellen:
[1,3] Schilcher H., Kammerer S., Wegener T.: Leitfaden Phytoherapie. Urban & Fischer, München, Jena (3. Aufl.), 2007.
[2] Fritz Zilly GmbH: Aktuelle Weihrauchforschung. Wissenschaftlicher Erkenntnisstand. Baden-Baden, 2002.
Mehr:
Weihrauch: Ein Fest für die Sinne