
In Deutschland gibt es viele pflegebedürftige Menschen. Sie haben die unterschiedlichsten Probleme, wie Verstopfungen, Appetitlosigkeit, vermindertes Durstgefühl, allgemeine Schwäche, Schluckbeschwerden. Auch Mundtrockenheit ist häufig.
Wie entsteht Mundtrockenheit?: Die Mundtrockenheit kann durch verminderte Speichelproduktion bedingt sein oder zu wenig Flüssigkeitsaufnahme. Auch verschiedene Medikamente lösen sie aus. Gerade das regelmäßige Trinken bereitet den Pflegebedürftigen Probleme. Sie denken selbst nicht dran, müssen angehalten werden zu trinken. Wichtig ist, dass auf die Vorlieben Rücksicht genommen wird. Viele mögen einfach kein reines Wasser. Deshalb kann das Wasser mit Zitrone, Gurke oder Kräutern ein anderer Geschmack gegeben werden. Bei sauren Zutaten ist darauf zu achten, dass die Pflegebedürftigen z.B. kein Sodbrennen haben. Alles was Säure enthält, ob nun Säure in Obst, Essen, Säften, löst Sodbrennen aus. Das Trinken wird dann aufgrund der quälenden Sodbrennen-Schmerzen verweigert.

Erhöhung Flüssigkeitsbedarf: Wasserhaltige Lebensmittel, wie oben schon angeführt, können helfen den Flüssigkeitsbedarf zu erhöhen: Suppen, Gurken, Melonen. Manche mögen auch Eiswürfel im Mund zergehen lassen. Speichelfluss kann auch durch Zitrone oder saure Bonbons angeregt werden. Auch kann mit Hilfe eines sauberen Waschlappens, der in die Flüssigkeiten getaucht wird, vorsichtig in den Mund geträufelt werden. Der Zustand und die Bedürfnisse des zu Pflegenden stehen immer an erster Stelle. Bei Wunden im Mundraum dürfen keinerlei säurehaltige Getränke verwendet werden!

Pflege der Mundtrockenheit:
- Oliven- und Mandelöl sind das Mittel der Wahl, um die Mundschleimhaut zu pflegen. Täglich werden zwei Esslöffel (morgens, abends) Oliven- oder Mandelöl in den Mund genommen. Das Öl wird wie das Wasser beim Nachspülen bei der Zahnpflege ordentlich durch den Mund gezogen und anschließend geschluckt. Das kostbare Öl hat sich deshalb verdunkelt, weil es durch den intensiven Kontakt des Spülens mit Sauerstoff verbunden. Es ist oxidiert. Die Öle können tagsüber auch immer wieder durch einige Tropfen auf die Zunge geträufelt werden. Oder: Mit mit einem Mundpflegetupfer Zunge und Zahnfleisch betupft werden. Auch bei den Ölen sind die Vorlieben zu berücksichtigen. Mandelöl ist wesentlich teurer, doch der feine nussige Geschmack, der kaum an Öl erinnert, hilft bei regelmäßigen Anwendungen sehr. Zu Pflegende, die nachts noch in der Lages sind, ihr Zahnfleisch mit den Ölen selbst zu behandeln, empfinden das als äußerst angenehm. Und: Beim Runterschlucken wird die Speiseröhre geölt, die Stimme deutlicher vernehmbar.
- Sanddornfruchtfleischöl wirkt mit einem schützenden Film auf die Mundschleimhaut und unterstützt die Schleimhaut-Regeneration. [1]

Sanddornfruchtfleischöl nur im Internet zu erwerben?: Bisher habe ich Sanddornfruchtfleischöl (wird aus dem Fruchtfleisch und den Kernen hergestellt) nur im Internet gefunden. Ansonsten 100igen Sanddornfruchtsaft in einer Flasche gefunden und gekauft. Nun sind Sanddornfruchtfleischöl und ‑Saft nicht dasselbe. Bitte zur Pflege der Mundtrockenheit nur das Sandfruchtfleischöl verwenden. Mindestens 1–2 Mal täglich über einen längeren Zeitraum. Wie alle naturheilkundlichen Produkte brauchen diese längere Zeit, um zu wirken. Was bedeutet, dass die zu Pflegenden mit Geduld und liebevoller Aufmerksamkeit dazu ermuntert werden müssen.
Quelle: Natürliche Heilmittel und Anwendungen für pflegebedürftige Menschen. Zentrum für Qualität in der Pflege. Berlin, 2. Auflage, 2016.
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