Gink­go: Bei Durch­blu­tungs­stö­run­gen des Gehirns

Junge Ginkgo-Blätter (Ginkgo-biloba)
Jun­ge Gink­go-Blät­ter (Gink­go-bilo­ba)

Gink­go (Gink­go bilo­ba) ent­hält Wirk­stof­fe, die zur Behand­lung von Durch­blu­tungs­stö­run­gen des Gehirns ver­wen­det wer­den. Prä­pa­ra­te aus Gink­go­blät­tern gibt es in Apo­the­ken. Die meis­ten Prä­pa­ra­te müs­sen Kun­den aller­dings selbst bezah­len. Denn nur bei der Indi­ka­ti­on “Demenz” über­neh­men Kas­sen die Kos­ten von den ver­ord­ne­ten Ginko-biloba-Präparaten. *

Prä­pa­ra­te, die nur aus Gink­go-bilo­ba-Blät­tern (Mono­prä­pa­ra­te) bestehen, wer­den bei ver­schie­de­nen Pro­ble­men ein­ge­setzt. So bei

  • arte­ri­el­len Durch­blu­tungs­stö­run­gen (Durch­blu­tungs­stö­run­gen der Arte­ri­en, d.h. der Blut­ge­fä­ße, die vom Her­zen wegführen)
  • zere­bra­len Durch­blu­tungs­stö­run­gen (Durch­blu­tungs­stö­run­gen des Gehirns)
  • zere­bra­ler Man­gel­durch­blu­tung (Man­gel­durch­blu­tung des Gehirns)

Die Kas­sen über­neh­men aller­dings nur die Kos­ten­er­stat­tung für Gink­go-bilo­ba-Prä­pa­ra­te, die zum Bei­spiel vom Haus­arzt gegen Demenz ver­schrie­ben wer­den. Für alle ande­ren Behand­lungs­for­men müs­sen Pati­en­ten selbst bezah­len — so zum Bei­spiel bei Gedächt­nis­stö­run­gen (Selbst­me­di­ka­ti­on).

Gink­go-Bäu­me wuch­sen vor über 100 Mil­lio­nen Jah­ren über­all auf der Erde. Nach den ver­schie­de­nen Kli­ma­wand­lun­gen zogen sich die Bäu­me auf den asia­ti­schen Raum zurück. Erst im 18. Jahr­hun­dert wur­den Gink­go-Bäu­me wie­der nach Euro­pa geholt. Mitt­ler­wei­le wach­sen sie über­all in Deutsch­land. In Städ­ten wer­den sie ger­ne ange­pflanzt, weil sie aus­ge­spro­chen wider­stands­fä­hig gegen Luft­ver­schmut­zung und den Ein­satz von Pes­ti­zi­den sind.

* Bis 2004 wur­den vie­le pflanz­li­che Arz­nei­mit­tel (Phy­to­phar­ma­ka) von den Kas­sen bezahlt. Unter Ursu­la Schmidt, die acht Jah­re lang für die SPD als Gesund­heits­mi­nis­te­rin wirk­te, wur­den sämt­li­che Phy­to­phar­ma­ka aus dem Ver­ord­nungs­ka­ta­log gestri­chen. Nur noch vier Heil­pflan­zen wer­den gegen­wär­tig und wei­ter­hin verordnet:

  • Hoch­do­sier­tes Johan­nis­kraut (Hyperi­cum) bei mit­tel­schwe­rer Depression
  • Indi­sche Floh­sa­men (Plan­ta­gi­nis ovat­ae semen) bei bestimm­ten Darmerkrankungen
  • Mis­tel (Vis­cum album) zur Ver­bes­se­rung der Lebens­qua­li­tät bei Krebserkrankungen
  • Gink­go (Gink­go bilo­ba) bei Demenz

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