Hus­ten: Inha­lie­ren mit Japa­ni­scher Minze

Thymianblüten (Thymian vulgaris)
Thy­mi­an­blü­ten (Thy­mi­an vulgaris)

Alle Jah­re wie­der zur Herbst­zeit quä­len Hus­ten, Schnup­fen, Hei­ser­keit. Ein  bewähr­tes und bil­li­ges Haus­mit­tel sind Inha­la­tio­nen, also das Ein­at­men von heil­sa­men Dämp­fen. Die Hand­ha­bung ist ein­fach: In einen Topf wer­den Heil­pflan­zen wie Kamil­le (Dampf­bad) oder Thy­mi­an (jeweils vier Ess­löf­fel)  gege­ben. Dann wird heis­ses Was­ser (ein Liter) dar­auf gegos­sen.  Über den Kopf wird ein grö­ße­res Hand­tuch gelegt und über den Dampf gebeugt. Das heis­se Was­ser hat die äthe­ri­schen Öle in den Heil­pflan­zen gelöst. Sie sind nun im Was­ser­dampf und wer­den tief ein­ge­at­met. Der Was­ser­dampf ist schon nach vier bis fünf Minu­ten abge­kühlt, das Inha­lie­ren wird dann been­det. Bei stark ver­schnupf­ter Nase oder bei quä­len­dem Hus­ten kann das Pro­ze­de­re vier bis fünf Mal am Tag wie­der­holt werden.

Wer kei­ne Heil­pflan­zen parat hat, kann auch rei­ne äthe­ri­sche Öle ver­wen­den. Beson­ders eig­net sich das Öl der Japa­ni­schen Min­ze (Ole­um Ment­hae japo­nicum). Sie ist eine nahe Ver­wand­te unse­rer ech­ten Pfef­fer­min­ze (Men­tha pipe­ri­ta). Doch die japa­ni­sche Min­ze ist beson­ders reich an Men­thol, wes­halb sie sich güns­tig auf gereiz­te und ent­zün­de­te Schleim­häu­te der obe­ren Luft­we­ge aus­wirkt. Men­thol ist keim­wid­rig und anre­gend auf die Scheim­bil­dung (abhus­ten). Wohl­tu­end wirkt Men­thol auch, weil es in mil­der Wei­se die Schleim­häu­te betäubt, die sich dann beruhigen.

Schon zu Beginn von Ent­zün­dun­gen der Schleim­häu­te in Rachen, Kehl­kopf oder Bron­chi­en emp­fiehlt sich der Ein­satz von japa­ni­schem Heil­pflan­zen­öl. Ein klei­ner Topf (oder was­ser­fes­te Schüs­sel) wird mit heis­sem Was­ser gefüllt, dann kom­men drei bis fünf Trop­fen japa­ni­sches Heil­pflan­zen­öl dazu.  Tuch über den Kopf, den Mund leicht öff­nen und tief ein­at­men. Die Augen müs­sen geschlos­sen blei­ben, weil die Dämp­fe zu beis­send für die Augen sind. Die Anwen­dung eig­net sich nur für Erwach­se­ne oder Jugend­li­che. Vor­sicht bei der Ver­wen­dung des heis­sen Was­sers! Wird es ver­schüt­tet,  kann es zu Ver­brü­hun­gen kommen.

Für Kin­der sind die­se Inha­la­tio­nen nichts. Es gibt aller­dings eine äußerst wirk­sa­me Alter­na­ti­ve bei Hus­ten: Ein­rei­bun­gen auf Brust, Hals und Rücken. Ver­wen­det wer­den Brust­bal­sa­me oder ‑Sal­ben, deren äthe­ri­sche Öle dann über die Haut zur Lun­ge gelan­gen. Die Ein­rei­bun­gen erfol­gen mor­gens und abends. Dar­über wer­den Baum­woll­hemd­chen gezo­gen und dann am bes­ten wol­le­ne Pull­over zum Warm­hal­ten. Apo­the­ken hal­ten eine gan­ze Rei­he von Pro­duk­ten vor. Es sind Bal­sa­me oder Brust­sal­ben mit ver­schie­de­nen Zusam­men­set­zun­gen von äthe­ri­schen Ölen wie Thy­mol, Men­thol Eukal­py­tus­öl, Kamp­fer, Lat­schen oder Kie­fern­öle. Die bekann­tes­ten sind wohl Pini­men­thol, Per­tus­sin oder Wick Vapo­rub. Ein extra Kin­der­bal­sam auf Grund­la­ge von Kie­fern­na­del­öl und Euka­lyp­tus­öl ist zum Bei­spiel Bron­chofor­ton.