Screaming Jay Hawkins spricht wohl vielen Menschen aus dem Herzen: Bei youtube gibt es einen Beitrag, in dem er sich ausläßt darüber, dass es so viele Lieder gibt über Liebe, gebrochene Herzen, Einsamkeit. Aber niemand würde etwas über ein Leiden berichten, was richtige Schmerzen und Leid bereiten: Verstopfung! Deshalb widme er einen Song dem “real pain”, in dem er expressiv und unglaublich unterhaltsam sich genau mit diesem Leiden auseinander setzt. Hier also der Constipation blues (Verstopfungs-Blues, der leider nicht mehr auf Youtube verfügbar ist).
Die Erleichterung ist dem Sänger am Ende anzumerken: Ein ausgelassenes “I feel good”, beendet den Song. Verstopfung hat wohl jeder Mensch schon mal gehabt: Klimawechsel, geänderte Ernährungsgewohnheiten, einseitiges ballaststoff-armes Essen. Vorrübergehende Verstopfungen können mit mancherlei Mitteln wieder “in Fluss” gebracht werden: Leinsamen, Sennesfrüchte, Flohsamen, Rhizinusöl, Wermut, die bittere Schleifenblume, Enzian — pflanzliche Mittel gibt es in diesem Bereich wirklich viele. Es ist vor allem der Bitterstoff (Amarum), der den Gallenfluss fördert und auch die Leber wieder in Schwung bringt. Oder im Falle von Leinsamen bringen die Schleimstoffe der Heilpflanze den Darm auf Trapp. Wenn die Verstopfungen länger andauern oder immer wieder kehren sollte ein Arzt aufgesucht werden, denn eine langwährende Verstopfung, kann auch ein Hinweis auf eine ernsthafte Erkrankung sein!
Ein Verstopfungstee-Rezept:
Kümmelfrüchte (angestoßen) 25 Gramm, Fenchelfrüchte (angestoßen) 25 Gramm, Pfefferminzblätter 25 Gramm, Sennesblätter 25 Gramm. Das ganze in der Apotheke mischen lassen. Von der Mischung werden dann zwei Teelöffel in eine große Tasse gebegen, mit heissem Wasser überbrüht, 15 Minuten abgedeckt ziehen gelassen, abgeseiht und morgens und abends vor dem Schlafen gehen getrunken. Ohne ärztlichen Rat nicht länger als 2 wochen anwenden. (Angestoßen bedeutet, dass die Kümmel- und Fenchenfrüchte mit einem Mörser zerschlagen werden müssen, so kann das heilsame Öl austreten).
Quelle: Meyer E: Tee-Rezepturen. Deutscher Apotheker Verlag (3. Ergänzungslieferung 2004), Stuttgart.
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