Walderdbeeren (Fragaria vesca) sind wunderhübsch und blühen meistens im Verborgenen. Sie wird 5–30 cm hoch und oft im Wald unter den Blättern kaum zu entdecken. Walderdbeeren waren volksheilkundlich traditionell im Einsatz.
So wurden Abkochungen von Walderdbeerblättern bei leichten Durchfällen vor allem bei Kindern verwendet. Oder sie wurden bei Entzündungen des Halses oder des Zahnfleisches eingesetzt. Es gibt Berichte zum Einsatz bei Darmblutungen, Erkrankungen der Harnwege, bei Rheuma und Gicht wie auch Lebererkrankungen. Der Einsatz erklärt sich aus den Wirkstoffen: So enthalten die Blätter Gerbstoffe, die zusammenziehend, stopfend, blutstillend sind beispielsweise.
Abkochung:
Für Erwachsene: Eine handvoll junger Walderdbeerblätter auf 500 Milliliter Wasser aufkochen und kalt oder lauwarm zum Gurgeln verwenden.
Für Erwachsene: 375 Gramm von den jungen Erdbeerblättern mit 1,15 Liter Wasser so lange köcheln lassen bis noch eine Wassermenge von 500 Millilitern da ist. Bei Durchfall wird 1 Teelöffeln der Abkochung alle 3–4 Stunden eingenommen.
Für Kinder: 4 Gramm Erdbeerblätter auf 150 Milliliter Wasser aufkochen lassen und den Kindern bei Durchfall einmalig verabreichen. [1]
Walderdbeeren werden Mitte bis Ende Juni reif. Die kleinen Früchte sind süß und super aromatisch — da kann sich keine gezüchtete Erdbeere vergleichen. Walderdbeeren waren in früheren Zeiten die ersten Früchte des Jahres und etwas sehr Besonderes. Sie waren auch gesund, denn die Früchte füllten den Vitamin C und Eisengehalt auf. Was nach langem Winter- und nährstoffarmem Frühjahr bestimmt eine hohe Bedeutung hatte.
Lesetipp: Vergessene Heilpflanzen: Rudi Beiser, der Buchautor, hat sich 24 Heilpflanzenportraits — unter anderem die Walderdbeere — vorgenommen. Und in besonderer Weise diese “vergessenen Heilpflanzen” behandelt. Dabei steht nicht die Betrachtung von Heilpflanzen nach wissenschaftlichen, evidenzbasieren Kriterien im Vordergrund, sondern die traditionellen. Es ist lesenswert. Eine Buchbesprechung hier.
[1] Hager Rom 2006. Hagers Handbuch der Drogen und Arzneistoffe. Springer 2006, Universität Würzburg.
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