Wie vielfältig sich die Weide einsetzen lässt, zeigt eine kleine — wenn auch nicht neue — Entdeckung auf einem Abenteuer-Spielplatz: Ein Weiden-Iglu für Kinder. Die Umsetzung hat mir so gefallen, dass ich sie hier vorstellen möchte:
Wer ein Weiden-Iglu bauen will, braucht frisch geschnittene Weidenäste in unterschiedlichsten Längen. Nötig ist vorab, sich die Ausmaße vorher genau klar zu machen. Denn die Weidenäste müssen schon ziemlich lang sein müssen, um z.B. eine solche Rundung wie hier bei diesem Weiden-Iglu herzustellen. Die frisch geschnittenen Weidenäste werden am besten ordentlich gewässert. Dann werden tiefe Löcher von mindestens 20–30 Zetimetern geschaufelt, die Weidenäste darin eingegraben. Das Ganze sieht leicht aus, ist es aber nicht. Erstens müssen die Löcher entsprechend tief sein, damit die Weidenäste, die durch die Rundung auf Spannung stehen nicht wieder rauskommen. Es müssen keine Weidenzweige in kompletter Länge sein. Sie werden in der Mitte zusammen gebunden. Es braucht viele helfenden Hände bzw. Menschen um an den unterschiedlichen Ecken die Weidenäste einzugraben und festzuhalten. Schließlich muss eine oder zwei Personen noch die Verknüpfungen — hier mit Seilen — zwischen den Weidenästen herstellen. Nur so erhält das Iglu Stabilität und seine Form.
Je enger die Weidenäste gestellt wird, desto schneller wird das Iglu zugewachsen sein. Klar: So ein Weiden-Iglu braucht Pflege. Wasser zu Beginn, damit die Weidenäste auch ausschlagen. Und im Sommer müssen sie gewässert werden, damit das Kunstwerk nicht vertrocknet. Im Herbst oder Frühjahr werden die Weidenäste immer wieder in Form geschnitten. Über die Jahre formt sich so ein richtig schöner Iglu, der immer dichter und dichter werden kann. Die höchste Form einer Iglu-Herstellung ist die Verknüpfung nicht durch Seile, sondern durch kürzere Weidenäste, die verflochten werden. Doch dazu gehört noch mehr Übung und Zeit. So ein Iglu mit Seilen hat auch schon was.
Welche Heilwirkungen die Weide eigentlich hat, wird hier vorgestellt.
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