Der Weihnachtsmarkt auf dem Gendarmenmarkt in Berlin ist für mich der Schönste. Er ist eingebettet zwischen Deutschem und Französichem Dom und flankiert vom Schinkelschen Konzerthaus — ein kulturvolles, geschichtsträchtiges Ambiente also. Das Besondere an diesem Weihnachtsmarkt: Neben den üblichen Fress- und Saufbuden gibt es in Extrazelten einen wunderschön zusammengestellten Kunsthandwerkermarkt.
Unter den weißen Zeltdächern, die an die Zelte der Beduinen erinnern, finden Weihnachtsfreunde alles, was ihr Herz begehrt. Auf diesem Markt sind unter vielen anderen auch Berliner Künstler anzutreffen, die sonst über Berlin weit verstreut ihre Läden haben. Sie suchen hier die Gelegenheit, ihre Künste auszustellen, natürlich Fans und Käufer zu gewinnen. In Anbetracht des touristischen Ansturms lohnt sich das Geschäft.
Wer auf der Suche nach einem kleinen besonderen Geschenk ist, kann auf diesem Weihnachtsmarkt fündig werden. Schneiderinnen, die außergewöhnliche Mäntel oder sonstige Kleidungstücke anbieten, Hutmacherinnen, Goldschmiede aller Richtungen ob verspielt oder modern, Glaskünstler, Weber, Holzschnitzer sind anzutreffen. Mir gefällt, dass Gewerke zusammenkommen, die sonst selten oder gar nicht mehr anzutreffen sind. Gespräche mit den Künstlern, Nachfragen nach der Herkunft oder den Ideen sind ohne weiteres möglich.
Um wirklich an die Stände zu kommen, lohnt es sich, gegen 11 Uhr auf den Markt zu kommen. In der Woche zum Feierabend hin oder gar an den Adventswochenenden ist das Gedränge oft zu groß. Die Muße, die Kunststücke des Begehrs zu betrachten und zu einem Kaufentschluss zu kommen kann zu kurz kommen, weil ein entstandener Menschenstrom einen unfreiwillig weitertreibt.
Natürlich wird auch für das libliche Wohl gesorgt: Würstchen‑, Crepe‑, Mandelbuden, Glühwein, handgefertigte Schokoladen und auch Spezialitäten aus Ungarn oder dem Elsass sorgen für genügend Abwechslung in den Verschnauf-Pausen. Gestärkt kann es dann in eine weitere Runde gehen.
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