Arz­nei- und Gebrauch­tees sind nicht dasselbe

Kamillenblüten
Kamil­len­blü­ten

Tees tun gut. Sie wär­men auf, bele­ben oder haben hei­len­de Wir­kun­gen. Tees sind in allen mög­li­chen Zusam­men­set­zun­gen zu haben. Mitt­ler­wei­le gibt es Wohl­fühl­tees, Abwehr­tees, Mor­gen­tees. Ver­brau­cher soll­ten den Unter­schied zwi­schen ech­ten Arz­nei­tees und soge­nann­ten Gebrauchs­tees kennen.

Alle Dis­ko­un­ter, Dro­ge­rien, Lebens­mit­tel­ge­schäf­ten füh­ren ein gro­ßes Sor­ti­ment an Gebrauchs­tees. Die­se Tee­sor­ten haben sämt­lich eine Lebens­mit­tel­qua­li­tät. Das bedeu­tet am Bei­spiel eines Kamil­len­tees: Der Anteil des äthe­ri­schen Öls der ver­ar­bei­te­ten Kamil­le beträgt nur 0,2 Pro­zent. Die meis­ten Her­stel­ler ver­wen­den zur Her­stel­lung des Kamil­len­ge­brauchs­tees das Kraut und die Kamil­le­köpf­chen. Die­ser Tee hat kei­ne hei­len­de Wir­kung — aber das soll er ja auch nicht. Denn ein Gebrauchs­tee ist nur für den täg­li­chen Bedarf ausgerichtet.

Soll ein Tee hei­lend wir­ken, muss ein Arz­nei­tee her. Beim Inha­lie­ren (ver­stopf­te Nase, Nasen­ne­ben­höh­len­ent­zün­dung) oder Gur­geln ( ent­zün­de­tes Zahn­fleisch) zeigt nur ein ech­ter Arz­nei­tee Wir­kung. Die­ser hat einen gesetz­lich vor­ge­schrie­be­nen Anteil von 0,4 Pro­zent äthe­ri­schem Öl. Im Fal­le vom Kamil­len-Arz­nei­tee wer­den des­halb nur die Kamil­len­köpf­chen ver­ar­bei­tet (nicht das Kraut), weil eben die­se die gewünsch­ten äthe­ri­schen Öle ent­hal­ten. Eine wei­te­re Unter­schei­dungs­mög­lich­keit: Auf der Packung von Arz­nei­tees müs­sen Her­stel­ler (gesetz­lich gere­gelt) immer die Indi­ka­tio­nen und Anwen­dun­gen mit ange­ben. Man­che Her­stel­ler von Arz­nei­tees ver­pa­cken außer­dem die Por­tio­nen luft­dicht. So wird ein Ent­wei­chen der äthe­ri­schen Öle vor Gebrauch ver­hin­dert (rie­chen beim Öffen ange­nehm aro­ma­tisch). Das glei­che gilt für Pfef­fer­minz­tee, Lin­den­blü­ten­tee usw.

Apo­the­ken ver­kau­fen auch noch lose Ware. Hier ist das Pro­blem des Wirk­stoff-Ver­lus­tes durch­aus gege­ben. Klu­ge Ver­brau­cher fra­gen also nach dem Alter des Heil­tees und soll­ten auf fri­sche Ware bestehen. Denn nach einem Jahr sind die Wirk­stof­fe ver­flo­gen. Des­halb hal­ten ange­bro­che­ne Kamil­le­pa­ckun­gen auch nur ein Jahr in der eige­nen Haus­apo­the­ke und soll­ten danach weg­ge­wor­fen werden.

Rezept: Kamil­len­tee: 3 Gramm Kamil­len­tee (1 gehäuf­ter Ess­löf­fel) mit 150 Mil­li­li­ter heis­sem Was­ser über­brü­hen, zuge­deckt 10 Minu­ten ste­hen las­sen. Danach durch ein Sieb sei­hen. Zum Gur­geln nur lau­war­men oder kal­ten Kamil­len­tee verwenden.

sie­he auch: Kamil­le bei ver­stopf­ter Nase

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