Kaffee ist beliebt. Das zeigt sich schon im stetig anwachsenden Kaffeekonsum. Besonders seitdem Coffeeshops wie Pilze aus dem Boden sprießen, gehört Kaffee zu einem angesagten Getränk auch bei Jüngeren. Dabei war Kaffee wegen seines ursprünglich doch recht bitteren Geschmacks ein Getränk, dass nur Erwachsene schätzten. Denn Kinder und Jugendliche mögen eigentlich nichts Bitteres. Um den Geschmack auch für Jüngere attraktiv zu machen, wurden zahllose Aromen dem Kaffee zugesetzt. Nicht mehr nur banaler Zucker oder Süssstoff mindert den Kaffee-Eigengeschmack, sondern zum Beispiel Vanille‑, Schokolade oder auch alkoholische Zusätze. Damit wird der Kaffee für die meisten erträglich. Gerne wird bei Kaffee-Vieltrinkern auf die heilsame Wirkung des Kaffees verwiesen, doch seine medizinische Wirkung ist seit Einführung dieses Getränks umstritten.CAFFEE — trink nicht soviel Kaffee — der dreistimmige Kanon wird immer noch gesungen. Und dass obwohl er schon im 18. Jahrhundert von Karl Gottfried Hering (1766–1853) geschrieben wurde. Das Lied weist auf die Hauptwirkung des Kaffees hin, nämlich auf die Stimulanz des Nervenssystems. Weitere Wirkungen sind im Sinne der Erfahrungsheilkunde magenstärkend und windtreibend (blähend). Außerdem wurde das “grüne Gold” noch als gemütserhitzend beschrieben.
Tatsächlich ist medizinisch die stimuliernde Wirkung nachgewiesen. Kaffeebohnen wirken auf Herz, Kreislauf und lassen den Blutdruck (Hypotonie) ansteigen. Deshalb wird Menschen mit Bluthochdruck generell vom Kaffeekonsum abgeraten. Junge Leute haben damit meistens keine Probleme. Sie schätzen das Getränk wegen seiner anregenden Wirkung. Kaffee vertreibt Ermüdungserscheinungen und regt statt dessen bei Ermüdeten die geistige Regsamkeit wieder an. Kein Wunder also, dass Kaffee bei Kreativen “literweise” getrunken wird.
Größere Mengen von Coffein (Hauptwirkstoff) machen noch mehr: Das Atemfrequenz wird durch die Erregung des Atemzentrums erhöht, die Kontraktionen des Herzens ebenfalls. Kein Wunder also, dass Kreative oder “geistige Arbeiter” das Getränk schätzen. Es hält sie auf eine Art Dauertrapp. Allerdings: Kaffee ist eigentlich ein Genussmittel und kein gebräuchliches Getränk. Massenweises Kaffeetrinken kann zu “Ideenflucht”, Muskelzittern, Schlaflosigkeit, Übererregbarkeit und letztendlich sogar zu Konzentrationsschwäche führen.
Bei langanhaltendem Kaffeekonsum (mehr als 5 Tassen täglich) kann es auch zu Symptomen wie Magenreizung, Durchfall, Appetitminderung, Erbrechen oder Bauchkrämpfe kommen. Soweit sollten “Kaffeesüchtige” es allerdings nicht kommen lassen. Der Tipp: Mal eine Kaffeepause über einen längeren Zeitraum einschieben oder den täglichen Kaffeekonsum reduzieren und auf alternative Getränke umsteigen.
Vorsicht bei der Auswahl von Alternativgetränken: 1 Tasse Kaffee enthält 100 Milligramm Coffein, 1 Tasse Tee 30 Milligramm Coffein, 1 Liter Cola 120 Milligramm Coffein. Besser ist also auf Früchtetee oder frisches belebendes Wasser zurückzugreifen.
Zuletzt: In den Ländern, in denen der Kaffee hergestellt wird, wird nur pechschwarzer Kaffee in kleinen Mengen getrunken — auch mit viel Zucker um den bitteren Geschmack abzumildern. Dazu gibt es immer ein Glas Wasser. Denn: Kaffee ist ein Wasserräuber. Deshalb ist Durst nach dem Kaffee nicht verwunderlich. Doch statt sich einen neuen Kaffee zu holen, sollte sollte ein Glas Wasser getrunken werden — damit kann der Körper seinen Flüssigkeitshaushalt wieder in Ordnung zu bringen.
Mehr:
Kaffee ist nicht nur Trendgetränk sondern DAS Getränk in der westlichen Welt überhaupt. Es gibt bei youtube einen super Beitrag von einem der sich mit dem Kaffeegeschmack intensiv beschäftigt hat. Er sagt, dass jeder Kaffee, der nicht frisch geröstet wurde tot ist. Also die Wirkstoffe, die den Kaffee anregend und gesund machen sind nicht mehr da, weil sie schon innerhalb von ein paar Tagen zerfallen. Ich fand das super, röste meinen Kaffee morgens auf einem Metallteller (Gasherd) selbst und finde, dass der Kaffee ganz anders schmeckt! Und hier der Link zum Video: https://www.youtube.com/watch?v=JaQNy0Ef4YY
Coffee to go ist ebenfalls ein Trend. Coffee to go ist an jeder Straßenecke zu haben. Die Verbraucher nutzten die Angebote auch gerne, denn zum Straßenbild gehört mittlerweile, dass Menschen in einer Hand ihr Handy in der anderen einen Becher mit Kaffee halten.
Der Pressedienst der Deutschen Krankenversicherung (DKV) greift mit “Verbraucherfrage der Woche” aktuelle Themen auf. In der Pressemeldung vom 21.04.016 wird aufgegriffen, ob Coffee-to-go-Becher gesundheitsschädlich sind. Dr. Wolfgang Reuter von der DKV hat auf eine Kundenfrage geantwortet. Hier die Pressemeldung als kompletter Text:
Diana N. aus Reichertshofen:
Ich hole mir häufig auf dem Weg zur Arbeit beim Bäcker einen Coffee-to-go. Vor kurzem habe ich jedoch gelesen, dass die Kaffeebecher gesundheitsschädlich sein können. Stimmt das?
Dr. Wolfgang Reuter, Gesundheitsexperte bei der DKV Deutsche Krankenversicherung:
Die Innenseite der üblichen Coffee-to-go Becher sind mit Plastik beschichtet, damit der Kaffee die Pappe nicht aufweicht und der Becher dicht bleibt. Der Plastikdeckel enthält ebenfalls Kunststoffe. Auch die Druckfarbe auf dem Becher ist nicht ungefährlich. Denn wenn die Becher zum Verstauen ineinander gestapelt werden, kann sich die Farbe an der Innenseite des Bechers abreiben. Wird der Becher dann mit einem heißen Getränk befüllt, bewirken hohe Temperaturen in Verbindung mit Fett, beispielsweise aus der Milch, dass sich Schadstoffe von der Becherinnenseite und dem Deckel lösen und sich mit dem Getränk vermischen. Die verschiedenen, im Becher enthaltenen Stoffe wie Weichmacher, Antioxidantien, Mineralöle oder Schmiermittel stehen zum Beispiel im Verdacht, Einfluss auf den Hormonhaushalt zu nehmen. Zudem baut der Körper sie nur schwer und sehr langsam ab. Wie gefährlich diese Stoffe wirklich sind, ist bisher unter Forschern umstritten. Der gelegentliche Gebrauch der Wegwerfbecher gilt als unbedenklich. Bei regelmäßigem Benutzen über einen längeren Zeitraum sind Langzeitschäden jedoch nicht auszuschließen. Eine gesunde und umweltfreundliche Alternative bieten eigene Thermobecher, die innen nicht beschichtet sind. In den meisten Fällen befüllen die Händler sie auch – und gewähren sogar manchmal einen kleinen Rabatt.
Quelle: DKV Presseservice