Myr­rhen­früch­te ver­ar­bei­tet zu wund­hei­len­dem Öl

Myrrhenfrüchte
Myr­rhen­früch­te

Die­se Früch­te sehen auf den ers­ten Blick aus wie Schle­hen. Ich habe sie im Bota­ni­schen Gar­ten (Orto Bota­ni­cio) in Rom ent­deckt. Es sind jedoch die Früch­te der Myr­rhe (Myr­rha com­mu­nis). Sie wuch­sen sträu­cher­ähn­lich und sol­len auch durch­aus in der Mit­tel­meer-Regi­on wachsen.

Die “ech­te” Myr­rhe, aus der Weih­rauch gemacht wird, d.h. deren har­zi­ge Trop­fen als Weih­rauch in ver­schie­de­nen Han­dels­klas­sen ver­trie­ben wer­den, wächst wesent­lich süd­li­cher. Her­kunfts­län­der der Myr­rhen-Waren sind Eri­trea, Abes­si­ni­en, Soma­lia, Yemen und der Sudan — Län­der also mit Wüs­ten und sehr tro­cke­nem Klima.

Dass die­ser Myr­rhen­strauch auch in Mit­tel­meer­län­dern Ver­wen­dung fin­det, erfuhr ich in einem Inter­view mit einer kräu­ter­kun­di­gen Samo­thra­ke­rin (sie­he Bericht). Sie sag­te, dass die Myr­rhen­früch­te in ver­schie­de­ner Wei­se ver­ar­bei­tet wer­den: Die Myr­rhen­früch­te wur­den frü­her nach der Ern­te getrock­net, im Mör­ser pul­ve­ri­siert und über wun­de Baby­po­pos gestreut. Ande­re Alter­na­ti­ve: Die Bee­ren wur­den zer­quetscht und in Oli­ven­öl ange­setzt. Die Bee­ren ver­blie­ben im Oli­ven­öl. Sie wur­den bei Schorf­wun­den auf Baby­köp­fen ver­wen­det. Kurz ein­wir­ken las­sen und dann gleich den Kopf waschen. Das Myr­rhen­öl ist wundheilend.

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