Papadam ist ein knusprig, pfeffriger, hauchzarter, fritierter Fladen aus Linsenmehl mit gemörserten, ganzen, meist schwarzen Pfefferkörnern. Er wird gerne in indischen Restaurants zur Begrüßung gereicht. Je mehr Pfefferkörner, desto schärfer. Manche Inder sparen am Pfeffer, dann ist der Fladen milder. Wie auch immer, ich finde diese Teile köstlich. Sie sind knackig, zart und feuern die Verdauung an.
In der ayurvedischen Küche gehört Scharfes zur Geschmacksrichtung Katu Rasa, es wird den Elementen Feuer und Luft zugeordnet. Scharfes hat heisse, leichte und trockene “Eigenschaften”. Es wirkt ausgleichend auf das Dosha (Doshas=Konstitutionstypen) Kapha und im Übermaß verstärkend auf Pitta und Vata. Wer sich schon mal mit ayurvedischer Küche oder dem indischen Medizinsystem (siehe: Ayurveda) auseinander gesetzt hat, weiss, dass es manchmal ganz schön kompliziert werden kann. Ernährung hat im Ayurvedischen eine große Bedeutung für die allgemeine Gesundheitspflege.
Eine allgemeine ayurvedische Regel besagt: “Iss soviel Bitteres oder Zusammenziehendes, wie du willst, nimm Süßes und Salziges nur in kleinen Mengen zu dir. Saures und Scharfes jedoch nur in kleinsten Mengen” — was ja eigentlich auch für europäische Küchen gelten sollte.
Es gibt auch Papadam-Varianten mit Kichererbsenmehl, Chili oder Kreuzkümmel. Mit Linsenmehl und Pfeffer mag ich sie am liebsten. Sie sind super kross und werden auch mit Saucen gereicht: Oft sind es eine Chilisauce, Pfefferminzsauce und eine milde Joghurtsauce — sehr angenehm. Bisher habe ich mich noch nicht an die Eigenproduktion gewagt. Zwar habe ich Gasherd und Wok, nur wie den Fladen so dünn hinkriegen? Da haben mir die bisherigen Rezeptanweisungen noch nicht so weitergeholfen. Bleibt mir also nur, weiter zum Inder zu gehen.
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