Die Blüten der Kapuzinerkresse (Tropaelum majus) sind zum Anbeissen schön. Wer sie zum ersten Mal kaut, wird von einem scharfen, beissenden Geschmack überrascht. Kein Wunder: Die Pflanze verwendet Senföle, um sich Fressfeinde vom Leib zu halten. Die effektiven Abwehrmechanismen der Pflanze gelten jedoch nur für schädliche Insekten, Bakterien oder Pilze. Der Mensch nutzt sie. Für ihn haben Senföle bakterienabtötende Effekte.
Die einjährige Pflanze kann praktisch überall angepflanzt werden, ob in Gärten oder auf Balkons. Das Gute: Sie wächst ausdauernd und ist relativ robust. Ihre Blüten verschönern nicht nur jeden Salat, sondern geben ihm durch die feine Schärfe auch noch ein gewisses Extra. Sie sollten allerdings erst ihre dekorativen Dienst aufnehmen, wenn der Salat schon fertig gewürzt — also auch schon das Öl beigemengt ist. Sonst zerfällt die Schönheit allzu leicht im tropfenden Öl oder schädigt die zarten Blütenblätter. Außerdem verliert sie dann ihren überraschend knackigen Biss.
Die Kapuzinerkresse kam aus Peru nach Europa. Die europäischen volksheilkundlichen Anwendungen beziehen sich auf die frische Pflanze. Sie kann bei Infektionen der Atem- und Harnwege eingesetzt werden oder zur “Blutreinigung”. Sie kann auch bei Menstruationsbeschwerden helfen. Ob es frau hilft kann jede nur selbst herausfinden. Denn Pflanzen haben auf Menschen unterschiedliche Wirkungen. Allgemeingültige Rezepturen für Jedermann und jede Frau sind nicht hilfreich. Wer es ausprobieren mag, hier ein Rezept:
Eine Hand voller frischer, mit kaltem Wasser abgewaschener Kapuzienerkresse-Blätter mit einem Liter Wasser überbrühen. 10 Minuten ziehen lassen, abseihen. Drei mal täglich trinken.
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