Die gelben Früchte des Sanddorns (Hippophae rhamoides fructus) haben eine lange Ernteperiode: Vom August bis zum ersten Schneefall. Die Ernte ist allerdings schwierig und unerfreulich. Die Dornen zerstechen einem die Hände, die empfindlichen, dünnhäutigen Früchte zermatschen beim Anfassen oder fallen auf den Boden. Geübte breiten deshalb gleich Tücher unter den Sträuchen aus, schütteln die Zweige und schütten danach die Früchte in Eimer. Sie sind dann anschließend Grundlage für Saft, Marmelade oder Mus.
Sanddorn hat einen hohen Vitamin-Gehalt: Keine einheimische Frucht ist so vitamin- und reichhaltig wie diese. Zu einem hohen Vitamin C‑Gehalt kommen Vitamin B1, B2, B6, B12, Vitamin E, Beta-Carotin wie zusätzlich noch Spurenelemente wie Kalzium, Magnesium, Eisen und Mangan. Die Wirkstoffe des Sanddorns sind durch ehemalige Wissenschaftler der Deutschen Demokratischen Republik (DDR) hervorragend untersucht. Denn ab 1960 wurde Sanddorn nicht nur als guter Dünenschutz massenweise an der Ostseeküste (vor allem Rügen) angepflanzt. Sondern um ihn vor allem zum einheimischen Lieferanten von wertvollem Vitamin C für die Volksgesundheit zu machen.
Wertvolle Inhaltstoffe: Die Wissenschaftler entdecken außerdem noch wertvolle Phytosterine, biogene Amine und Polyphenole. Diese sogenannten sekundären Pflanzenstoffe haben schützende, vorbeugende Wirkungen bei Herz oder Gefäßerkrankungen. Sie unterstützen die Nierenfunktion und damit die Wasserausscheidung (Diurese). Die sozialistischen Freunde der DDR-Wissenschaftler in China entdeckten die Pflanze ebenfalls für sich. Chinesische Wissenschaftler fanden heraus, dass Sanddornöl Leber-schützende Funktionen oder wundheilende Wirkungen aufweist.
Kein Wunder also, dass Sanddorn sich einer hohen Beliebtheit erfreute. Spuren davon lassen sich bei einem Rügen-Besuch verfolgen: Alle touristischen Läden führen Sanddorn-Produkte in einer enormen Vielfalt — auch supersüße Bonbons sind zu haben. Ursprünglich hat Sanddorn einen sehr sauren bis bitteren Geschmack, der gerne mit massenweisem Einsatz von Zucker abgemildert wird. Vor dem Kauf kann sich also eine Geschmacksprobe durchaus lohnen.
Sanddorn-Marmelade klassisch: Ein Kilo Sanddorn mit 100 Milliliter Wasser in einem Topf unter ständigem Rühren aufkochen. Danach durch ein feines Haarsieb passieren. Den Mus mit einem Kilo Gelierzucker vermengen, einmal kräftig brodelnd aufkochen lassen, danach 4 Minuten auf kleinerer Flamme (Stufe) weiterkochen und in Gläser abfüllen.
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kennt ihr Sanddornlikör? Lecker. Der Geschmack ist geschmackssache ok, eine Sünde ists trotzdem wert. Sanddornlikör auf Vanilleneis, auf heissen Waffeln. Ich trinke ihn anch einem durchgewehten Strandspaziergang zum Tee, Etwas Besonderes zum Aufwärmen!