Heilpflanzen werden eigentlich immer nur als ausgewachsene Pflanzen gezeigt. Oder, wenn sie schöne Blüten haben blühend. Doch wie sehen Heilpflanzen aus, wenn sie gerade aus der Erde kommen. Sind sie dann schon erkennbar an bestimmten Blatteigenschaften beispielsweise? Bei einem Besuch im Arzneigarten des Botanischen Gartens in Berlin bin ich dieser Frage nachgegangen.
Die Soyabohne hat einen harten Kern und das empfindliche Innere durch Häarchen geschützt. Die Fettbohne, Japanische Bohne oder wie am Gängigsten die Soyabohne sind Bestandteil asiatischer Gerichte. Sie sind frisch knackig, habe kaum einen richtigen Eigengeschmack, was sie wohl als Gemüsezutat besonders eignet. In Ostasien werden die Samen der Soyabohnen bei Fieber, Infektionskrankheiten, Wassersucht oder Blähungen verwendet. [1]
Und hier der Anfang eines Rettichs: Die breiten, kräftigen Blätter sind durchaus schon angelegt. Der Rettich oder “Radi” ist verdauungsfördernd und wird im Herbst geerntet (Rettich: Zur Verdauungsförderung).
Das Flohkraut (Plantago afra L.) hat beim Durchstoßen der Erde feinste Sandkörner mitgenommen, die noch an den Halmen kleben. Die Samen des Flohkrauts enthalten Schleimstoffe, sind quellend und darmregulierend. Sie werden bei chronischer Verstopfung eingesetzt.
Sehr kräftig schon als kleines Pflänzchen und an den Blättern auch erkennbar: Die Kapuzinerkresse (Tropaeolum majus), bekannt ist die Heilpflanze durch ihre schönen Blüten, die in Orange oder Gelb blühen und die oft zur schmackhaften Deko dienen (Kapuzinerkresse: Bakterien abtötend und lecker).
Ebenfalls schon gut erkennbar durch die charakterischen Blätter: Der Blaue Eisenhut (Aconitum napellus). Die Heilpflanze ist giftig und wird deshalb nur in homöopathischen Dosen verabreicht. Eisenhut ist ein sehr wichtiges, homöopathisches Akutmittel (mehr).
Lustig anzusehen sind die neuen Fichtenspitzen, die in ihrem hellen zarten Grün hervorstechen. Sie eigenen sich als Badezusatz (mehr) oder sind im Frühlingssalat sehr lecker.
Wunderschön im Mai: Die ersten Rosen (Rosenblüten: Kostbares und Schönes)
[1] Quelle: Hager Rom 2006. Springer Info II, Universität Würzburg.
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