Die Heilpflanzen, Wald- und Wiesenkräuter sind in ihrem Wachstum schon weit in diesem Jahr. Es macht nun Spaß in den Wiesen, Wäldern herumzulaufen und am Boden oder in den Bäumen zu schauen wie alles wächst und gedeiht. Auch die verschiedenen Wachstumsstadien sind spannend zu beobachten: Es lässt sich viel über die Pflanzen, ihrem Charakter oder ihre Wesenhaftigkeit lernen.
Aus Heilpflanzen wie Brennnessel (Achtung: Brennhaare sind aktiv — mit der Küchenrolle “entschärfen”), Schafgarbe, Löwenzahn, Spitzwegerich lässt sich nun aus den frischen und geschmacklich (bis auf Löwenzahn, der dieses Jahr schon sehr weit ist) ein bunter, gesunder Salat machen. Der Geschmack ist bei manchen Pflanzen gewöhnungsbedürftig — schließlich sind wir eher Gemüse und Pflanzen gewöhnt, denen ihre Bitterkeit (z.B. Chicoree) weggezüchtet wurde. Doch es lohnt sich, in vielerlei Hinsicht, wieder etwas wirklich natürliches zu probieren und zu essen. Zum Beispiel die Bitterkeit von Löwenzahn hat verdauungsfördernde Wirkungen. Die Bitterstoffe regen den Gallenfluss und die Arbeit der Leber an und helfen bei besserer Verdauung. Somit sind die ganzen sogenannten künstlichen verdauungsfördernden Mittel (Laxanzien) gar nicht nötig, wir brauchen “nur” unsere Ernährungs- und Geschmacksgewohnheiten umzustellen.
Ein Wald- und Wiesensalat lässt sich z.B. aus frischen Lärchenblättern (leicht säuerlich im Geschmack), Löwenzahn (bitter), Knoblauchrauke (knoblauchig) ein feiner Salat herstellen. Wer sich erst noch an die verschiedenen charakteristischen Geschmacksrichtungen gewöhnen möchte, nimmt zur Verlängerung zum Beispiel normalen, geschmacklosen Eisbergsalat oder andere Gewächshaussalate. Sie füllen denn die Salatschüsseln. Oben drüber oder dazu gemengt dann die Wildkräuter, je nach Kenntnis und Vorliebe.
Bitte beachten: Bitte nur die bekannten Wildkräuter pflücken (Bestimmungsbücher helfen oder Kräuterwanderungen) und verwenden. Nicht einfach abrupfen und dann zuhause wegwerfen. Kleine Proben tun es zum Ausprobieren auch. Wild- und Heilkräuter werden nur an unbedenklichen Orten gepflückt (entfernt von Hundewegen oder befahrenen Straßen). Außerdem sollte beim Pflücken auch immer der Nachhaltigkeitsgedanke mitschwingen
a) andere wollen vielleicht auch noch etwas haben
b) die Pflanzen werden so gepflückt, dass die Wurzeln nicht beschädigt werden, die Pflanzen also wiederkommen können!
Es gibt gute Lexika zu Wildkräutern (Lesetipp) oder Bücher, die bei den ersten Erfahrungen helfen können (Lesetipp).
Mehr:
Schafgarbe bei Bauchschmerzen oder Aknehaut
Brennnessel: Das Superkraut (Frühjahrskur)
Brennnesseltee selbst gemacht
Das Thema Heilpflanzen hat in der heutigen Zeit erneut deutlich an Interesse gewonnen…
Hier ein sehr interessanter Artikel zum dem Thema Heilpflanzen.
Heilpflanzen als Zier-und Nutzpflanzen im eigenen Garten
LG
Lilly