Brötchen backen ist eine hohe Kunst. Bisher hatte ich davor zuviel Respekt. Nun habe ich ein Rezept entdeckt, welches mich neugierig gemacht hat: Dinkel-Gewürzbrötchen mit vier verschiedenen Gewürzen: Koriander, Kreuzkümmel, Anissamen, Fenchelsamen. Das Resultat ist sehr “gehaltvoll” geworden.
Das Rezept habe ich aus einem Mayr-Buch [1]. Vielleicht ist der österreichische Arzt Franz Xaver Mayr, bekannt? Berühmt wurde er durch seine Milch-Semmel-Kur. Der Arzt hatte sich ausgiebig mit dem Darm seiner Patienten beschäftigt. Er war der Ansicht, dass Darmstörungen, Verdauungsstörung der Hauptgrund für vielfältige Gesundheits-Störungen waren, bzw. sind. Er entwickelte eine Darmsanierung (3S) Schonung- Säuberung — Schulung. Sein Konzept beinhaltet eine Ernährungsumstellung auf Obst, Gemüse, Zuckerverzicht und gutem Kauen. Es gibt viele Ärzte wie auch Menschen, die auf dieses Konzept schwören.
Das Rezept zu dem Dinkel-Gewürzbrot soll von Mayr stammen, allerdings habe ich dergleichen in seinem Buch [2] nicht gefunden. Nun also zum Rezept: 750 Gremm Dinkel (Bio) Mehl, 250 Milliliter warmes Wasser, 1 1/2 Teelöffel Weinstein (Treibmittel), 1/2 Teelöffel Stein- oder Meersalz, 1/2 Teelöffel gemahlener Koriander, 1/2 Teelöffel Kreuzkümmel, 1/2 Teelöffel gemahlene Anissamen, 1/2 Teelöffel Fenchelsamen.
Die Gewürze habe ich in einen Mörser gegeben und fein zermahlen. Frisch gemahlene Gewürze haben nämlich ihre Würzkraft nicht verloren. Das Dinkelmehl in eine Schüssel geben, die Gewürze, Weinstein oben drauf alles gut umrühren. Anschließend das Wasser dazu geben und vermengen. Das Ganze wird mindestens 10 Minuten oder länger lang richtig gut geknetet.
Dann werden gleich große Teigfladen geformt und auf einem fein gemehlten Blech verteilt. Der Backofen wird auf 190 Grad vorheizt. Das Blech mit den Brötchen werden darin 15–20 Minuten gebacken. Der Teig muss übrigens “nicht gehen” wie zum Beispiel Hefe. Weinstein treibt aufgrund der Backofenwärme. Wenn die Brötchen eine schöne goldbraune Farbe haben, sind sie fertig.
Die Brötchen sind nicht so aufgegangen, wie ich es mir gewünscht hätte. Mit dem allerersten Brötchen-Back-Resultat bin ich trotzdem sehr zufrieden. Die Brötchen schmecken gut. Die Gewürze geben dem Ganzen einen sehr gehaltvollen Geschmack. Das “Bissfoto” oben zeigt den Teig, Verbesserungen sind wahrscheinlich mit Übung möglich. Zumal ich sonst nur mit Hefe oder Backpulver backe. Das Bild zeigt das Brötchen mit Camembert und Orangenmarmelade.
Quelle:
Stossier, H, Powell HF: Viva Mayr! Trias Verlag, Stuttgart, 2012.
Mayr, FX:
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