
Ein Weihnachtsfest ohne Heilpflanzen ist undenkbar. Jedes erdenkliche Weihnachtsgericht — aus welchem Lande auch immer — enthält heilsame Gewürze und Heilpflanzen. Bei uns gab es einen italienischen Schmorbraten, “Manzo Brazato” der von unserem professionell arbeitenden Koch León Peinado zubereitet wurde. Ich habe über sämtliche Topfränder geschaut und Einiges gelernt.

Zuerst wurde der Gemüsefond gemacht. Verwendet hat León dazu: Eine halbe, dicke Petersilienwurzel, die geschält wird. Ein Bund Suppengewürz wird gewaschen und grob zerkleinert (bestehend aus Sellerie, Lauch, Möhren, Petersilie). Dann noch fünf weisse Zwiebeln halbieren und mit Schale (!) geben. Auf die Frage warum die Schale, sagt León: “Weil die Zwiebelschale einen bernsteinfarbenen Jus” ergibt. Dann noch die Strünke vom großen Petersilienbund — zusätzlich noch alles, was sonst im “Küchenabfall” landet, wie z.B. Möhren‑, Sellerieschalen. Das Ganze wird aufgefüllt mit Wasser und langsam vor sich hin geköchelt.

In einen Saftbrater werden mehrere Zweige Rosmarin, Thymian, Salbei (nur ein paar Blätter) und ein paar Zweige Petersilie gelegt. Außerdem kommt noch Gemüse wie Möhren, Sellerie und Lauch hinzu. Sechs Zwiebeln werden mit Sonnenblumenöl kräftig angebraten — so, dass sich überall einen brauner Rand ergibt.

Zu den Zwiebeln werden zwei kleine Dosen Tomatenmark gegeben, verrührt und in den Saftbrater gegeben. Der Braten besteht aus 1500 Kilogramm Schulterfleisch vom Rind. Der wird kräftig gesalzen und in der Pfanne kräftig (sehr braun) von allen Seiten angebraten. Das Fleisch kommt ebenfalls in den Saftbrater. Zum Schluss nimmt León etwas roten Kochwein kocht der Zwiebelpfanne mit all seinem Fett in der Pfanne auf, so dass kein Tropfen Fett oder aromatische Zwiebeln verloren gehen. Der Deckel des Saftbraters wird aufgelegt und in die unterste Schiene des Backofens gestellt. Der Backofen wurde auf 80 Grad vorgeheizt. Der Schmorbraten wird nun bei dieser niedrigen Temperatur von 80 Grad langsamst über sechs Stunden gegart: “Eine Möglichkeit, das Fleisch zart und rosa zu erhalten”, so León.

Am Abend bereitet er den Risotto: Öl wird erhitzt, der Risotto-Reis aus Italien (extra mitgebracht) wird mit zwei Zwiebeln angebraten. Dann nimmt er den Gemüsefond, den er am Morgen hergestellt hat und füllt den Risottoreis damit auf. Bei kräftigem Rühren wird er gar. Zum Schluss kommen noch ordentlich viele echte Safranfäden und eine Parmesankäse hinein. Umrühren und der sehr aromatische Risotto ist fertig und wird warm gehalten. Das Gemüse wie Brokkoli, Fenchel, Sellerie werden bissfest blanchiert und abgeschreckt. Zum Schluss wird der Braten aus dem Ofen geholt in Scheiben geschnitten. Die Sauce wird durch ein Sieb gegossen, ein wenig angedickt und mit Wein, Pfeffer, Salz abgeschmeckt. Tatsächlich hat die Bratensauce dunkel/ bernsteinfarben. Das Fleisch ist tatsächlich wunderbar zart, und die Sauce dazu ist ein Gedicht.

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